Max Binder verzichtet auf eine weitere Kandidatur für den Nationalrat. Das gab der 67-jährige SVP-Politiker und Landwirt am Mittwochabend an der Delegiertenversammlung des Zürcher Bauernverbands bekannt. Er sei nicht amtsmüde, versicherte Binder – aber er wolle nicht amtsmüde werden. Die Politik habe sein Leben und das seiner Familie wesentlich mitbestimmt. Von dieser Mit- und zum Teil eben auch Fremdbestimmung möchte Binder sich nun lösen.
Vieles hat sich in 24 Jahren verändert
Während seiner 24 Jahre in Bern habe sich vieles im politischen Betrieb im Bundeshaus verändert – und nicht alles im positiven Sinn. Vor allem die elektronische Welt habe zum Teil zu einer fast grenzenlosen Hektik geführt, von der man sich schützen müsse, sagte Binder.
Umbau der Agrarpolitik erlebt
Er habe den Umbau der Agrarpolitik von der Garantiepolitik zur Marktpolitik erlebt. Und damit auch den Umbau zum Direktzahlungssystem. «Dass es eine Änderung brauchte, war klar, aber nicht in dieser Richtung», sagte Binder. Schon damals sei ihm klar geworden, dass die Schweizer Bauern in eine Staatsabhängigkeit geraten und der Willkür der Politik ausgesetzt sein würden. Die Entwicklung des Direktzahlungssystems habe sich leider von der Bedeutung der Produktion von hochwertigen einheimischen Nahrungsmitteln entfernt. Dagegen habe er sich mit den Berufskollegen seiner Partei gewehrt – leider mit zu wenig Erfolg.
ZBV setzt sich für bäuerliche Kandidaten ein
ZBV-Präsident Hans Frei kündigte an, dass sich der Bauernverband auch bei den nationalen Wahlen für bäuerliche Kandidaten auf verschiedenen Listen einsetzen werde. Er forderte, gute Listenplätze für die bisherigen Nationalräte Hans Schibli (SVP) und Rudolf Winkler (BDP). Der ZBV engagiere sich auch dafür, dass junge Leute auf aussichtsreiche Plätze gesetzt würden, sagtre Frei.
BauZ