Dass ein professioneller Schweinemäster seinen Maststall für eine Vernissage öffnet, ist nicht alltäglich. Doch Martin Wandeler und die Albert Köchlin Stiftung machten dies möglich und eine Hundertschaft kunterbunter Interessierter erschien zur Vernissage. Franziska Schnell und Sonja Rüegg organisierten in Zusammenarbeit mit Elena Achermann-Marcuzzi und im Einverständnis von Martin Wandeler die Installation der 39 bunten Himmelskörper über den Bierschweinen und die Vernissage vor und im Schweinemaststall. Bauer Martin Wandeler stellte seinen 25 ha Ackerbaubetrieb mit Getreide- und Rapsanbau vor, bei dem die Öko- und Blumenwiesen ebenfalls nicht fehlen dürfen, wie er betonte. Der Maststall mit ganzjährigem Auslauf entspricht den strengen Normen eines CNf-Maststalles mit eingestreuten Buchten. Das Spezielle auf dem Hof sind bekanntlich die Bierschweine, welche in drei Fütterungen täglich rund 10 Liter Bierhefe in Suppenform erhalten. Als Ausgleich wird die eiweissreiche Bierhefe fachgerecht ergänzt mit Hochenergiefutter und Schottenkonzentrat. Das geschützte „Bierschwein vom Wandelerhof Gunzwil“ wird hautsächlich von der Metzgerei Angst AG in Zürich vermarktet und geht in gehobene Gastronomie- und Hotelbetriebe wie beispielsweise Dolder, Mövenpick und neuestens auch in die Fluggesellschaft Edelweiss.
Die Anwesenden hörten die mit viel Humor gespickte Laudatio vom Berner Oberländer Künstler und Autor Heinrich Gartentor, erkundeten den Maststall, lobten die vorzügliche Haltung und die gute Luft im Stall, begutachteten die installierten Himmelskörper und verspeistem mit sichtlichem Genuss den servierten Speck von Bierschweinen. Alles in allem ein gelungener Anlass. „Das war Imagepflege vom Feinsten, vorzüglich für Schweinehaltung und die Landwirtschaft im Allgemeinen“, lobte Stefan Furrer, ein Besucher aus der Nachbarschaft. Veranstaltungen im ähnlichen Rahmen fanden kürzlich auf dem Ueli-Hof in St. Niklausen und Hof Ronmühle in Schötz statt, immer unterstützt von der Albert Köchlin Stiftung.
Josef Kottmann