Anlässlich der 18. Delegiertenversammlung der Lobag wählten die Delegierten am Mittwoch in Thun Thomas Steffen, Wiggiswil, zum neuen Präsidenten der Fachkommission Bildung und Beratung. Ueli Augstburger trat nach 12 Jahren von seinem Amt als Schulrats- und Fachkommissionspräsident zurück. Felix Neuenschwander, Signau, wurde anstellevon Peter Leuenberger, Eggiwil, neu in den Grossen Vorstand gewählt.

Entwicklungen sind unbefriedigend

«Die Landwirtschaft im Kanton Bern und die Agrarpolitik der Schweiz stehen an einem Scheideweg», schreibt die Lobag in einer Medienmitteilung. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre seien unbefriedigend. Nach wie vor werde in der Landwirtschaft trotz steigender Arbeitsbelastung das Vergleichseinkommen nicht annähernd erreicht. «Viele vor der Pensionierung stehenden Landwirte haben keinerlei soziale Absicherung und junge Landwirte wählen immer häufiger andere Berufsfelder, weil ihnen die Perspektiven in der Landwirtschaft fehlen. Es besteht Handlungsbedarf», so die Lobag weiter.

Landwirt als Produzent hochwertiger Lebensmittel anerkennen

Aus diesem Grund hat die Lobag im Jahr 2013 Ziele und Perspektiven für die Berner Landwirtschaft erarbeitet. Die Perspektiven zeigen auf, was die Lobag für die Berner Landwirtschaft erreichen will:

  • Wirtschaftlich und sozial gesunde zeitgemässe Familienbetriebe
  • Steigerung von Erlös und Einkommen aus der Produktion
  • Perspektiven für die kommende Generation von Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern
  • Verlässliche Rahmenbedingungen und differenzierte Anforderungen für die betriebliche Entwicklung
  • Der Landwirt als Produzent von hochwertigen Lebensmitteln
  • Bessere Balance zwischen Ökologie und Produktion.

Die Lage wird sich in den nächsten Jahren verschärfen

Das derzeitige Hauptaugenmerk des Berner Bauernverbandes Lobag liegt beim Kulturlandschutz und der Ernährungssouveränität. «Ein Blick auf die weltweite Entwicklung verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Themas. Pro Tag wächst die Weltbevölkerung um 200 000 Menschen. Demgegenüber hat die Ackerfläche seit 1950 weltweit um 50 Prozent abgenommen. Auch in der Schweiz geht pro Sekunde 1m2 Kulturland verloren. Ein weiteres Problem für Nahrungsmittelproduktion ist die Verknappung der Wasserversorgung. Die Verfügbarkeit von genügend Wasser ist heute bereits in vielen Ländern der begrenzende Faktor zur Nahrungsmittelproduktion. Glücklicherweise ist die Schweiz davon noch kaum betroffen. Die Lage wird sich in den nächsten Jahren jedoch verschärfen», schreibt die Lobag abschliessend.

pd