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«Gute Ernährung wird nie billig sein», «Liebe geht durch den Magen» oder «Die Kuh kann man nicht mit einem Industriebetrieb vergleichen» sind nur einige der pointierten Aussagen, die David Bosshart am Freitag am Lobag-Podium im Schlossgut in Münsingen machte. Mit den Ausführungen zeichnete der CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft eine gute Ausgangslage für die Bauern, denn der Stellenwert der Ernährung werde zunehmen. Lebensmittel, in Verbindung mit Lust und Gesundheit gebracht, seien ein Megatrend. Für die Schweiz sei es wichtig, hochwertig zu produzieren, und hier sieht Bosshart auch für die Landwirtschaft Potential. Er machte aber auch klar, dass die Tierhaltung ein wichtiges Thema bleiben werde: «Unterschätzen Sie das bitte nicht», sagte er zu den Bauern im Saal. «Ich möchte keine Sau sein, denn man hat die Tiere zu etwas vergewaltigt». Als cool bezeichnete er die Begriffe «lokal, klein, vertrauensvoll, überschaubar und informiert». Der Konsument wünsche lokal produzierte Lebensmittel, die Schrebergärten würden noch zunehmen. «Frische bleibt ein Megatrend», brachte es der Referent auf den Punkt.
Wie eine Landwirtin und zwei Landwirte die Zukunft sehen
Unter dem Titel «Die Zukunft für meinen Betrieb» stellten Susanne Käch, Gampelen; Roland Friedli, Bettenhausen, und Daniel Stoller, Reichenbach, kurz ihre Landwirtschaftsbetriebe und ihre Strategien für die Zukunft vor. Die Landwirtin und die zwei Landwirte nahmen an der darauffolgenden Podiumsdiskussion mit David Bosshart teil. «Ich sehe mich als Unternehmer. Ich möchte auch in zehn Jahren sagen können, mein Beruf ist Bauer und nicht mein Hobby ist Bauer», meinte Friedli. Er schilderte die Schwierigkeiten, die er als innovativer Landwirt bei der Planung einer Pouletmasthalle erlebte.
Netzwerken ist der wichtigste Teil
Am Anschluss ans Podium stand der «wichtigste Teil», nämlich das Zvieri und das Netzwerken der über 200 Teilnehmenden auf dem Programm, wie Lobag-Präsident Hans Jörg Rüegsegger sagte. Für Rüegsegger steht als Fazit des Podiums fest: «Wir haben Chancen!»
Alois Heinzer
Einen ausführlichen Bericht zum Lobag-Podium lesen Sie in der «BauernZeitung Nordwestschweiz, Bern und Freiburg» vom 16. Januar.