Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 28. Mai 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt.

 

Die Diskussion um die extremen Agrar-Initiativen ist das Resultat einer Wohlstandsverwahrlosung, die kaum zu übertreffen ist. Eine akademische Diskussion um angeblich verschmutztes Trinkwasser, das in Realität das sauberste der Welt ist. Keine Generation vor uns konnte sich so gesund und ausgewogen mit einer breiten Palette an nachhaltig produzierten Lebensmitteln ernähren. Lebensmittel die gemessen an unserer Kaufkraft erst noch sehr preiswert sind. Weshalb denn sonst steigt unsere Lebenserwartung laufend? Weshalb denn sonst können so viele Leute auch in hohem Alter über 80 ihren Lebensabend in voller Vitalität geniessen? Unter diesem Wohlstand, den uns ganz besonders unsere Bauernfamilien geschaffen haben, vergessen weltfremde Kreise, dass nur einige Flugstunden südwärts noch heute die grösste Herausforderung jeden Morgen darin besteht, bis am Abend genügend Nahrung für die Familie beschafft zu haben. Gleichzeitig soll bei uns mit den Initiativen bis zu 40 Prozent der Produktion ins Ausland verlagert werden. Nach dem Motto aus dem Auge, aus dem Sinn, ist es den Initianten offensichtlich gleichgültig, dass die Produktionsstandards im Ausland viel schlechter sind als in der Schweiz und somit die Umweltbelastung insgesamt bei einer Annahme der Initiativen zunehmen würde.

Viel das grössere Problem ist aber, dass mit den Initiativen in der Schweiz die Ernährungssicherheit massiv sinkt. Dass Deutschland den Import von Schutzmasken zu Beginn der Covid-Pandemie blockiert hat, zeigt, wie schnell in Krisenzeiten Lieferketten unterbrochen werden und jedes Land sich selbst am nächsten ist. Dass WC-Papier letztes Jahr zuweilen nicht mehr überall verfügbar war, hätte genügend Anschauungsunterricht liefern sollen, was geschehen könnte, wenn Nahrungsmittel knapp werden. Anschauungsunterricht, der uns lehrt, die eigene Produktionsgrundlage nicht zu gefährden und die Initiativen abzulehnen.

 

 

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