Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 4. Juni 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt.

 

Frau Herren ist sehr besorgt um unser Trinkwasser, darum startete sie eine ziemlich radikale Initiative, im guten Glauben, für sauberes Wasser alles richtig zu machen. Es wird sehr viel in dieses Paket gepackt. Unter anderem auch die Beschränkung der Direktzahlungen auf Betriebe «mit einem Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann». Das ist eine präzise Formulierung die nicht viel Spielraum offen lässt.

Wenn ich jetzt sage ich kann mit dem Auto nur so weit fahren bis der Benzintank leer ist, kann ich wirklich nicht weiter fahren, als bis der Tank leer ist, trotz dem Wörtchen kann. Das ist doch sonnenklar und gut verständlich. Nachdem die Initiativgegner den Initianten aufgezeigt hatten, was dieser klare Satz für einen Landwirtschaftsbetrieb für gravierende negative Folgen hat, merkten auch sie, dass sie etwas ganz Wichtiges zu radikal formuliert hatten.

Im Nachhinein wird jetzt mit Ausreden behauptet, es könne auch in der Schweiz produziertes Futter zugekauft werden. Davon steht aber im Initiativtext rein gar nichts. Wäre den Initianten das Schweizer Futter wichtig gewesen, hätten sie es ja bestimmt klar verständlich in den Initiativtext geschrieben. Bei jeder Initiative stimmen wir über den Initiativtext ab und das ist dann die Grundlage zur Umsetzung. Solche Ausreden und Behauptungen zeigen auf, wie unausgereift die Initiative zur Abstimmung kommt.

Landwirtschaft und Ernährung ist ein sehr komplexes Thema mit komplexen Problemen und solche löst man bekanntlich nicht mit einer populistischen Radikal-Initiative. Da sind die Lösungen des Bundesrates schon viel zielführender und glaubwürdiger. Mit vielen kleinen Schritten auf dem richtigen Weg voraus, ist immer besser als mit einem grossen Schritt auf den Holzweg. Bei der TWI finde ich nur die Idee, das Trinkwasser zu schützen, wirklich gut. Aber sauberes Trinkwasser kann sie uns leider nicht bringen, weil sie nicht zu Ende gedacht ist.

 

 

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