Das Naturnetz Pfannenstil besteht seit 1998 und wagte «2013 den Sprung ins kalte Wasser» und hat sich dem Thema Landschaftsqualität angenommen, wie im letzten Jahresbericht des Naturnetzes zu lesen ist.


Projektperimeter  mit 45 Prozent LN in Stadtnähe


Der Projektperimeter umfasst insgesamt zwölf Gemeinden, eine Fläche von 100 Quadratkilometern und beheimatet gut 100'000 Menschen. Von der Fläche sind etwa 45 Quadratkilometer landwirtschaftliche Nutzfläche, die von 291 Betrieben bewirtschaftet werden und gut sieben Prozent der im Kanton Zürich verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen entsprechen.


«Das Ziel ist, dass wir flächendeckend LQ-Projekte durchführen können», sagt Lukas Keller von der Abteilung Landwirtschaft des Zürcher Amts für Landschaft und Natur. Dazu sollen schlussendlich sechs LQ-Projekte lanciert werden. Im Moment sind es nur zwei bewilligte Projekte: das LQP Pfannenstil und das LQP Zürcher Oberland. Während die Projektplanung von einer externen Stelle durchgeführt wurde, ist die Umsetzung der Massnahmen in erster Linie Sache der Landwirte. So werden im Projektperimeter insbesondere Hochstammobstbäume, Blumenwiesen am Wegrand, markante Einzelbäume und Alleen gefördert.


Auch Findlinge werden mit Beiträgen gepflegt


Neben diesen Massnahmen sollen auch Findlinge und Drumlins, grosse Gesteinsbrocken aus der letzten Eiszeit, besser sichtbar gemacht werden. Dazu werden jährlich rund 100 Franken ausgeschüttet, wenn weniger als 5 Aren Fläche des direkten Umlands selbst gepflegt werden. Der jährliche Beitrag liegt bei 300 Franken, wenn mehr als 5 Aren direktes Umland genutzt werden können und das Objekt gut sichtbar und die Fläche im Inventar des Kantons enthalten ist.


Ackerbaustellenleiter als direkte Ansprechpartner


Die Kontrolle der Massnahmen wird durch elf Ackerbaustellenleiter gewährleistet. Ulrich Weber ist einer von ihnen und für die Gemeinde Meilen zuständig. Er sagt, dass von den 28 Landwirten, die er betreue, sich gerade zehn mit Massnahmen angemeldet hätten. «Es werden aber nur die Massnahmen gemeldet, die bereits umgesetzt werden», hält Weber fest.

Er kenne keine Landwirte, die Aufgrund der neuen Direktzahlungen gezielt in neue Massnahmen investiert hätten. Er bezweifelt auch, ob der administrative Aufwand für die Beiträge gerechtfertigt ist. Ohne die Ackerbaustellenleiter würde es aber nicht gehen, der Kanton könnte die Betreuung nicht gewährleisten.

Hansjürg Jäger