Vom 11. bis 13. September 2016 empfing der SBLV Vertreterinnen der deutschsprachigen Bäuerinnen- und Landfrauenverbände in Winterthur zum jährlichen Sechs-Länder-Treffen (s. Kasten). Als Schwerpunkte der Agenda 2016 waren der Umgang mit Sozialen Medien sowie eine verstärkte internationale Zusammenarbeit gesetzt.

Von Facebook bis Video

Eine kurze Bestandesaufnahme bezüglich Social Media zeigte: Mit Ausnahme des mitgliedermässig überschaubaren Liechtensteiner Bäuerinnenverbands verfügen alle anwesenden Verbände über eine Website, mehrere über einen Facebook-Auftritt sowie auch Online-Videos. Der Deutsche Landfrauenverband bildet zudem sogenannte «IT-Landfrauen» aus, die ihr Wissen in die regionalen Sektionen einbringen. Die Verbände beschränken sich beim vielfältigen Social Media-Angebot bewusst auf wenige Kanäle, dies zugunsten von Qualität und Aktualität.

Immer am Ball bleiben

Dass Auftritte auf Facebook, bei Twitter oder über Blogs sorgfältige Pflege brauchen, machten auch die Fachreferenten deutlich. In der öffentliche Kommunikation ist ein multilateraler Austausch mit bekannten wie potentiellen Dialogpartnern gefordert, belegten Matthias Singer, Leiter Online-Medien des Schweizer Bauernverbands (SBV), wie auch Jürg Jordi, Leiter Fachbereich Kommunikation des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).

Jordi zeigte exemplarisch auf, wie das BLW über Soziale Medien Kontakte mit der Öffentlichkeit pflegt. Singer führte auf einer vielseitigen Tour d’horizont durch das weite Universum der Sozialen Medien. Er dokumentierte unter anderem Schwerpunkte bei der Entwicklung einer Social Media-Strategie und ermutigte, den Umgang mit kritischen Stimmen nicht zu scheuen. „Ein Kritiker, der ernst genommen wird und von unserem Standpunkt überzeugt werden kann, wird zu Ihrem besten Botschafter“, hielt er fest.

Durch eine zeitnahe, ehrliche sowie sachliche Stellungnahme habe man die Möglichkeit, eine emotionale Aufschaukelung in der online-community zu verhindern. Die Tagungsteilnehmerinnen stellten fest, dass die Social Media viele Vorteile aber auch gewisse Risiken mit sich bringen. Im immer grösser werden Angebot der Netzwerke ist es wichtig, dass der Sensibilisierung zum Schutz der Privatsphäre der einzelnen Individuen im Umgang mit sozialen Medien genügend Beachtung geschenkt wird. Deshalb einigten sie sich darauf, in ihren Ländern eine Aufnahme des Umgangs mit Sozialen Medien in die Lehrpläne der Volksschulen zu thematisieren.

Mehr Präsenz für Bäuerinnen

Diskutiert wurde am heurigen Sechs-Länder-Treffen auch eine intensivierte Zusammenarbeit mit dem Women’s Committee (Frauenkomitee) von Copa-Cogeca. Copa-Cogeca ist der Dachverband der Bauern und ihrer Genossenschaften in der Europäischen Union (EU). Als Partnerorganisationen vertreten sind auch Verbände von Nicht-EU-Staaten, so der SBV. Das Women’s Committee setzt sich EU-weit für eine Besserstellung der Bäuerinnen und Frauen auf dem Land ein, verfügt dazu aber lediglich über 50 Stellenprozent für die Präsidentin, aktuell die Holländerin Willemien Koning-Hoeve.

Gemeinsam wurde ein Forderungskatalog der anwesenden Länder-Vertreterinnen aufgesetzt, den Koning-Hoeve in Brüssel an die zuständigen Stellen weiterleitet, so etwa der Wunsch nach der europaweiten Entwicklung von Datenbanken zur sozialen, wirtschaftlichen und juristischen Situation der Bäuerinnen. Über die weltweit karitativ arbeitende Vereinigung Associated Country Women of the World (ACWW) informierten Valerie Stevens (ACWW-Präsidentin Sektion Europa) sowie Joanna Koch (Repräsentantin des ACWW bei der Uno).

Zu Besuch bei Swiss-Tavolata-Gastgeberin

Der SBLV bot den Tagungsteilnehmerinnen zudem ein attraktives Rahmenprogramm. Sie wurden bei der engagierten Swiss Tavolata-Gastgeberin Karin Keller in Bachs ZH kulinarisch verwöhnt und erhielten so direkt Einblick in dieses Projekt des SBLV. Barbara von Werra, Leiterin der Sparte Bäuerinnen und Gesundheit am Strickhof Wülflingen, stellte ihnen zudem den Strickhof Wülflingen vor und kredenzte ihnen einen feinen Apero in der neu renovierten Trotte.

pd