«Der LID leistet sehr gute und wichtige Imagearbeit», hielt Nationalrat Albert Rösti an seiner letzten DV als Präsident fest. Das Angebot des LID sei breit und das mit bescheidenem Personalaufwand. «Jede landwirtschaftliche Organisation, die etwas auf sich hält, ist beim LID Mitglied», sagte Rösti. Dieser Ausspruch wurde von verschiedenen Referenten im Laufe der Delegiertenversammlung amüsiert zitiert.

«Gralshüter der Unabhängigkeit»

Die DV verlief unaufgeregt und stand im Zeichen der personellen Wechsel. Urs Schneider, Stv. Direktor des Schweizer Bauernverbandes (SBV) und Vorstandsmitglied beim LID, verabschiedete und würdigte Albert Rösti. Dieser habe stets die grosse Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketing hervorgehoben und mitgeholfen, den hohen Leistungsstandard beim LID zu halten. «Ausserdem war er der Gralshüter der Unabhängigkeit des LID», so Schneider.

Tatsächlich hatte Rösti zu Beginn der Versammlung betont, wie wichtig es sei, dass der LID unabhängig sei und sich nicht von den Mitgliederorganisationen vereinnahmen lasse oder versucht werde, diesen für politische Zwecke zu instrumentalisieren.

Kindheitserinnerungen an den LID

Dass der SMP-Direktor auch LID-Präsident wird, hat Tradition. Somit war Kurt Nüesch für das Amt quasi gesetzt. An den LID hat Nüesch bereits Kindheitserinnerungen aus den Sechzigerjahren. Damals war Rolf Haeberli, damaliger LID-Geschäftsführer, mit «Landwirtschaft heute» auf Sendung.

Kurt Nüesch bedankte sich nach seiner Wahl für das Vertrauen. Er freue sich auf die Möglichkeit, die Kontakte mit dem LID-Team noch zu intensivieren. Der LID ist bei der SMP an der Weststrasse 10 in Bern untergebracht.

Weiter waren zwei Vakanzen im Vorstand zu besetzen. Regula Schwager und Ueli Augstburger waren zurückgetreten. Für sie kommen Lobag-Vizepräsidentin Christine Gerber und Yvonne Koller Renggli, Co-Geschäftsführerin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV).

10'000 Kundenkontakte

LID-Geschäftsführer Markus Rediger warf einen Blick zurück ins vergangene Jahr, schaute aber auch voraus. Letztes Jahr hatte der LID 10'000 Kundenkontakte, ein neuer Rekord. Neues LID-Mitglied ist die Oekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern (OGG).

Heuer soll die LID-Webseite einem Facelift unterzogen und der Pressecorner verbessert werden. Der LID engagiert sich zum Beispiel am «Tag der offenen Stalltüren» (25. Mai) und organisiert nächste Woche einen Pressetag zur Schweizer Gemüseproduktion. Stark mitgearbeitet wird auch an der neuen Themenhalle «Erlebnis Nahrung» an der nächsten Olma.

Referat und Podiumsdiskussion über Messen

Im Anschluss an die DV referierte Michael Reinhold vom Institut für Marketing an der Uni St. Gallen über Publikumsmessen in der Schweiz - passend zum Veranstaltungsort, der BEA in Bern.

Er beleuchtete dabei auch die Rolle der Land- und Ernährungswirtschaft. Reinhold zeigte auf, dass Messen immer noch ein wichtiges Instrument sind, landwirtschaftliche Messen mit Fachpublikum aber erfolgreicher als reine Publikumsmessen.

Eine Herausforderung für die Schweizer Messen werde die sich veränderte Publikumsstruktur. Während die Babyboomer, die mit regelmässigen Messebesuchen aufgewachsen sind, langsam älter werden, rücken junge Generationen nach, denen Messen vielleicht nicht mehr gleich viel sagen.

Im Anschluss an das Referat folgte eine Podiumsdiskussion mit Messeveranstaltern über die Rolle der Land- und Ernährungswirtschaft.

Jeanne Woodtli

Mehr zur LID-DV in der BauernZeitung vom 9. Mai.