«Wir bearbeiten den Boden mit Wurzeln statt mit Eisen», sagte Dominique Flury, vom Organisationskomittee, am Medienrundgang auf den Demofeldern in Witzwil. Auf den Ackerflächen der Justizvollzugsanstalt in Gampelen BE finden im Rahmen des 8. Welkongresses für Konservierende Landwirtschaft vom 1. bis zum 25. Juni Feldtage statt.

Ganztägige Führungen geplant

Während eines Monats können sich Interessierte in Kleingruppen an den Feldtagen über pflanzenbauliche Themen der konservierende Landwirtschaft informieren. Es sind sind ganztägige Führungen in 15-er Gruppen geplant. Referenten begleiten die Gruppen den ganzen Tag, so erhalten Besucher eine fachkundige Einsicht in die Versuche und interessante Gespräche sind möglich.

Der Anlass will der Konservierenden Landwirtschaft in der Schweiz und im nahen Ausland höhere Bekanntheit verschaffen. Landwirte und Landwirtinnen sollen einen breiten Einblick in das Potenzial, die Technologien und Einflussfaktoren erhalten.

Was ist Konservierende Landwirtschaft (KL oder CA)?

Dies ist ein ganzheitlicher Ansatz mit dem Ziel, Agrar-Ökosysteme derart zu gestalten, dass sie die Produktivität nachhaltig begünstigen, die Wirtschaftlichkeit und Nahrungssicherheit steigern sowie gleichzeitig die Ressourcen und die Umwelterhalten und verbessern. Dadurch sollen chemische Pflanzenschutzmittel reduziert und durch mechanische Alternativen ersetzt werden.

Landwirte die KL betreiben handeln nach drei Schlüsselprinzipien:

  • Reduzierte Bodenbearbeitung (max. 25 %)
  • Dauerne Bodenbedeckung
  • Pflanzenarten-Vielfalt.

Organisiert werden diese Feldtage von der Swiss No-Till, der Schweizerischen Gesellschaft für bodenschonende Landwirtschaft.

Weltweit 160 Mio Hektaren

Auf den Demofeldern in Witzwil gibt es verschiedene Kulturen zu besichtigen, die jeweils in mehreren unterschiedlichen Anbauvarianten gepflanzt wurden. Die Kulturen sind Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrüben, Mais, Sonnenblumen und Soja sowie auch Kunstwiese.

Immer ist dabei auch eine Variante Witzwil ersichtlich, also wie der Betrieb die Kultur normalerweise anbaut. Daneben gibt es verschiedene Varianten mit Gründüngungen und Untersaaten. «Wir zeigen eine Variante für Anfänger und Varianten für Fortgeschrittene», erklärt Reto Minder, Präsident von Swiss No-Till. Weltweit würden etwa 160 Mio Hektaren nach den Richtlinien der Konservierenden Landwirtschaft bewirtschaftet.

Gründüngungen im Vergleich

An den Feldtagen in Gampelen gibt es zudem Posten für den Feldgemüse-Anbau, die Cultan-Düngung, Kohlenstoff im Boden und Brennpunkt Boden. Eine weitere Besonderheit ist der Gründüngungsgarten, die Vitrine, wo verschiedene Arten von Gründüngungspflanzen zu betrachten sind. Täglich gibt es zudem Maschinenvorführungen.

Anmeldung erforderlich

An die Feldtage zwischen dem 1. und 25. Juni werden Gäste aus aller Welt anreisen. Im Programm sind spezifische Thementage zu den einzelnen Kulturen mit Referenten aus der ganzen Welt. Nebst dem Spezialthema werden die Besucher auch noch durch alle anderen Posten geführt.

Wer ebenfalls mit dabei sein möchte, muss sich auf der Website www.feldtage.no-till.ch für einen Tag anmelden. Als weiterer Pluspunkt, werden Teilnehmer auch danach mit Informationen zur Konservierenden Landwirtschaft versorgt.