Betriebe, die ein abgerundetes Ganzes bilden und deren landwirtschaftliche Nutzfläche mindestens dem regionalen Durchschnitt entspricht, sollen nicht automatisch parzellenweise verpachtet werden dürfen, forderte Nationalrat Jean-Paul Gschwind mittels der parlamentarischen Initiative «Weniger Parzellierung von landwirtschaftlichen Grundstücken. Mehr Kompetenzen für die Kantone». Der Vorstoss von Gschwind hätte den Kantonen bei der Bewilligung von parzellenweisen Verpachtungen mehr Handlungsspielraum eingeräumt. Mit 105 zu 84 Stimmen hat das neue Parlament die parlamentarische Initiative aber abgelehnt.
«Zerstückelt und verschachert»
Für die Kleinbauern ist etwas «besonders enttäuschend und besorgniserregend», wie in einer Mitteilung vom Mittwoch steht: Die bäuerlichen Vertreter der SVP hätten sich beinahe geschlossen gegen den besseren Schutz einer bäuerlichen Landwirtschaft gestellt. «Somit werden weiterhin existenzfähige Betriebe zerstückelt und verschachert», kritisieren die Kleinbauern. Mit jedem Bauernhof sterbe ein Teil unserer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft und junge Bäuerinnen und Bauern auf Hofsuche würden ihrer Zukunft beraubt. Mit der Ablehnung des Vorstosses stelle sich das neue Parlament hinter die überholte «Wachse oder weiche»-Politik des Bundes.
jw