Die Kartoffelsaison 2017 ist Geschichte. Nach zwei schwierigen Jahren freut man sich in der Branche über eine mehrheitlich gute Ernte. Auch Kartoffelproduzent Ernst Marti aus Kallnach BE darf zufrieden sein. Auf 15 Hektaren pflanzte er dieses Jahr unter anderen die Sorten Agria, Annabelle und Challenger an. «Wir bekamen mehrheitlich gute Erträge und konnten die vereinbarte Menge gut absetzen», sagt Marti.

Ausser bei einer Hektare Agria. «Diese waren unförmig und mit Rissen versehen. Mit dem Resultat: nicht verkäuflich», so der Kartoffelbauer. Trotz den durchzogenen Erfahrungen mit der Sorte will Ernst Marti weiterhin auf Agria setzen. «Die Industrie ist ganz verrückt nach diesen Kartoffeln», weiss er zu erzählen. Man könne halt fast alles aus ihr machen, vom Kartoffelstock über die Rösti bis hin zu den Pommes frites.


Challenger unter Druck



Aber auch das Gegenteil ist der Fall: «Trotz dem guten Handling und den relativ einfachen Anbaubedingungen sagte mir mein Händler, dass ich die Anbaufläche der Sorte Challenger reduzieren soll», schildert Ernst Marti. Denn die Beliebtheit dieser Knolle lasse bei den Konsumenten doch zu wünschen übrig.


Auch Jörg Schär von der Fenaco-Landesprodukte bestätigt die gute Kartoffelernte 2017. «Die Einlagerung erfolgte nach unseren Wünschen, und wir konnten alle vereinbarten Mengen von unseren Produzenten übernehmen», sagt Schär. Auch mit der Versorgung ist man bei der Fenaco zuversichtlich.

«Trotz dem eher knappen Angebot von kleinen Kalibern kann der Markt dennoch vollumfänglich mit Schweizer Ware versorgt werden», bestätigt Schär auf Anfrage. Auch mit der Qualität der eingegangenen Posten ist man mehrheitlich zufrieden. «Die Schwankungen waren eher in Bezug auf Anbauregionen (witterungsbedingt) festzustellen als auf die Sorten», hält er fest.


Rückbehalt von fünf Franken




Immer wieder ein Thema unter den Kartoffelbauern sind die Preise und die Schlussabrechnung. So hält Jörg Schär fest: «Die Fenaco sichert den Vertragsproduzenten die Übernahme nach den offiziellen Bestimmungen der Swisspatat zu», verspricht er. So seien die Hauptmengen nach dem Modell «Festübernahme» daher bereits abgerechnet und ausbezahlt worden.

Der Branchen-Rückbehalt von Fr. 5.– bei Frischkartoffeln werde unmittelbar nach der Auslagerung ausbezahlt. «Sollten verdeckte Mängel auftreten, wird der Posten gesperrt und der Produzent zur gemeinsamen Begutachtung

der Abweichung avisiert», sagt Schär.

Peter Fankhauser