Der landwirtschaftliche Innovationspreis wird alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von insgesamt 20’000 Franken verliehen. 2014 wurden sechs Projekte bei der Jury eingereicht, gleich viele wie vor zwei Jahren.

Anlässlich der Preisverleihung hob Staatsrätin und Jurypräsidentin Marie Garnier den innovativen Charakter der vorgestellten Projekte hervor, der von der Dynamik des Agrarsektors zeuge. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Spargelfestes statt, das zum zweiten Mal in Kerzers durchgeführt wird.

Die Wahl der Jury fiel auf ein Zusammenarbeitsprojekt der Gemüseproduzenten Christian Dick, Urs Johner, Christian Hurni und Jakob Schwab, die 2011 ein Unternehmen gegründet haben, das den berühmten Spargel aus dem Seeland anbaut, produziert und verkauft.

Es ist nicht der erste Preis für die vier Produzenten: Letzten November gewannen sie bereits den mit 2000 Franken dotierten Saalpreis bei der Agropreis-Verleihung in Bern.

Fast verschwundene Tradition

Noch vor 70 Jahren kamen die Leute aus der ganzen Schweiz nach Kerzers, um Spargeln zu essen. Doch die Pflanze ist in der Region fast ganz verschwunden. Die vier Gemüseproduzenten möchten diesen Trend nun umkehren und das Seeland erneut zur Schweizer Spargelregion machen.

Trotz unterschiedlicher Betriebsgrösse haben die vier Gemüsebauern im Alter von 30 bis 65 Jahren gemeinsam in Maschinen und eine Abpackanlage investiert mit dem Ziel, einwandfreie Qualität zu liefern. Das Kühlsystem und die Sortiermaschine sowie die Werbung, die sie im Rahmen des Spargelfestes machen, seien innovative Aspekte, die die Jurymitglieder laut einer Mitteilung überzeugten.

Zwei Förderpreise verliehen

Es wurden auch zwei Förderpreise vergeben. Der erste mit 6000 Franken dotierte Preis geht an Myriam und Manuel Hurni, die einen Biobetrieb bei Romont FR bewirtschaften. Es handelt sich um den ersten Biobetrieb mit einem Direktverkauf für Produkte aus Kuhmilch. Das Paar diversifizierte seine Tätigkeiten mit Agrotourismus, Verarbeitung und Direktverkauf auf dem Hof. 2013 beherbergten sie 40 Besucherinnen und Besucher in der Jurte, in der fünf Personen untergebracht werden können.

Mit dem zweiten, mit 4000 Franken dotierten Preis, werden der Landwirtschaftsbetrieb und die gewerbliche Brennerei von Antoine und Stéphane Gaillard in La Roche ausgezeichnet. Die Familie versucht mittels erneuerbarer Energie für das Landwirtschaftsgebäude und die Brennerei energieautark zu sein. Sie fördert den Absatz lokaler Produkte und alter Sorten. Die Kerne der Früchte werden zum Heizen verwendet und das Projekt ist CO2-neutral.

Der nächste landwirtschaftliche Innovationspreis des Kantons wird 2016 vergeben werden.

pd/jw