BauernZeitung: Wer ist und was tut die Albert-Koechlin-Stiftung?
Philipp Christen: Die Albert-Koechlin-Stiftung wurde 1997 gegründet. Seither entfalten wir unser Wirken in den Kantonen Uri, Schwyz, Nidwalden, Obwalden und Luzern. Wir stehen ein für Menschen und unseren Lebensraum. Als gemeinnützige Stiftung engagieren wir uns mit Projekten in den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Umwelt.
Was heisst das konkret im Bereich Umwelt und Wirtschaft?
Das Wohl von Menschen, Pflanzen und Tieren ist uns ein Anliegen. Bestehende Lebensräume wollen wir schützen, erhalten und sinnvoll aufwerten. In diesem Sinn engagieren wir uns für den Schutz von Umwelt und Klima, fördern die Biodiversität und unterstützen die ökologische und tiergerechte Landwirtschaft. Eine florierende Wirtschaft schafft Arbeitsplätze. Deshalb unterstützen wir auch Jungunternehmer sowie Klein- und Mittelbetriebe, die sich in der Start-up-Phase ihrer Geschäftstätigkeit befinden. Auch landwirtschaftlichen Unternehmen kommt unsere wirtschaftliche Hilfe zuteil.
Gibt es Beispiele von unterstützten Projekten im Bereich Umwelt in den letzten Jahren?
Im Moment engagieren wir uns bei etwa 30 Projekten im Umweltbereich. Dies sind einerseits ökologische Aufwertungen wie die Sanierung einer Trockensteinmauer in Emmetten, unterschiedliche Weiherbauten im Landwirtschaftsgebiet, das Projekt Dornröschen für mehr Hecken, die Buchpublikation im Rahmen von Alp-Futur oder die Lebensraumaufwertung der kleinen Hufeisennase (Fledermaus) in Obwalden. Eine unserer Stärken ist die Umsetzung von eigenen Projekten. So werten aktuell
68 Schulklassen Hecken auf oder setzen neue Hecken. Im Jahr 2015 werden wir dem Waldstätterweg rund um den Vierwaldstättersee neues Leben einhauchen, und dieses Jahr konnten wir je 2400 Schülerinnen und Schüler beim Bau von Wildbienenhotels und Vogelnistkästen unterstützen.
Die AKS möchte auch die Landwirtschaft aktiver unterstützen. Wie konkret?
Generell unterstützen wir Massnahmen, die dazu beitragen, unseren Lebensraum zu erhalten und die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Die Biodiversität ist uns ein Anliegen. Wir unterstützen Projekte, die im grösseren Massstab die Biodiversität fördern, beispielsweise durch das Anlegen von Weihern. Weiter suchen wir innovative Projekte und Ideen, die das Wohl der Tiere verbessern, und auf weitere Personen, Organisationen und Regionen übertragbar sind. Uns interessieren auch Projekte, die den Konsumenten enger in die Produktionsabläufe der Landwirtschaft integrieren und so das Verständnis für die landwirtschaftlichen Produkte stärken. Des Weiteren haben wir einen Fonds für soziale Nothilfe eingerichtet, der unkompliziert Menschen in finanziellen Notlagen unterstützt.
Welches sind die Bedingungen für eine Unterstützung?
Die Projekte müssen in der Innerschweiz angesiedelt sein, entweder einen gemeinnützigen Hintergrund haben oder langfristig selbsttragend werden. Wir übernehmen keine Nachfinanzierungen, Defizitgarantien und leisten keine regelmässigen Betriebsbeiträge.
Wie kann ein Landwirt seine Projektidee eingeben?
Bei Projektideen, die sich mit unseren Zielsetzungen decken, kann man uns ein schriftliches Gesuch zustellen. Das Gesuch sollte in etwa folgende Teile beinhalten: Projektbeschrieb mit Zielen, Projektinhalte, Organisation, Zeitplan usw.; Beschreibung der beantragten Unterstützung; Budget und Finanzierungsplan. Weitere Infos und die Adresse finden sich
auf unserer Internetseite unter www.aks-stiftung.ch.
Interview Josef Scherer
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