2016 waren 220'000 Kubikmeter Fichtenholz in der Schweiz dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Den neuerlichen Anstieg 2017 bezeichnet die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) als beunruhigend, wie sie in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.

Auch wenn es weiterhin Gebiete mit wenig Käferbefall gebe, dürfe gesamtschweizerisch nicht mehr von einer beruhigten Situation gesprochen werden, urteilen die WSL-Fachleute. Vor allem betroffen sind gemäss der jährlichen Umfrage der Forschungsanstalt die südlichen Alpentäler, Teile Graubündens und die tieferen Lagen des Mittellands.

Deutlichen Befall beklagten 2017 diejenigen Regionen, die bereits in den Hitzesommern 2015 und 2016 besonders unter dem Buchdrucker gelitten hatten, der wichtigsten heimischen Borkenkäferart. So gravierend wie in den Jahren nach dem Sturm Lothar sei die Situation aber noch nicht.

Schäden durch Stürme, Schneedruck und die sommerlichen Hitze- und Trockenperioden haben vielen Fichtenbeständen zugesetzt und sie geschwächt. Schwache oder frisch abgestorbene Bäume dieser Art sind Brutherde für Borkenkäfer. Die Fichte ist gemäss WSL die bedeutendste Wirtschaftsbaumart der Schweiz.

Folgen von Burglind und Evi

Landesweit hat die Anzahl der neu entstandenen Befallsherde von 3540 Stück im Jahr 2016 auf 4600 Stück im Jahr 2017 zugenommen. Im nördlichen Teil des Kantons Zürich und im Kanton Thurgau sorgten lokale Sommerstürme zusätzlich für frisches Brutmaterial.

Für das laufende Jahr rechnen die WSL-Fachleute mit einem weiteren Anstieg der Käferpopulation. Die Winterstürme Burglind, Evi und Friederike haben bereits im Januar ihren Teil dazu beigetragen und zahlreiche frische Brutorte geschaffen.

Sorgen bereitet den Experten der WSL-Gruppe "Waldschutz Schweiz" die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren viele befallene Bäume ungenutzt in den Beständen verblieben. Sie empfehlen deshalb zur Begrenzung zusätzlicher Schäden, die rechtzeitige Räumung eines Grossteils der im Januar entstandenen Sturm- und Käferschäden.

Zudem sollen die Kontrollen verstärkt werden - vor allem in den Gebieten mit Sturmschäden und bereits erhöhtem Käferbefall. Die Aussichten sind laut WSL also eher düster. Treten erneut ausgedehnte Hitze- und Trockenperioden auf, würden die Käfer sich weiter verbreiten.

sda