Der Kostendruck prägt das milchwirtschaftliche Umfeld. Das stellte Verwaltungsratspräsident Jürg Fatzer an der Generalversammlung der Thurgauischen Käse-Reifungs AG fest. Die Liberalisierungsschritte mit Zollabbau und fehlenden Stützungsgeldern würden sich stärker auswirken als die Anstrengungen der Branche für Qualität, Effizienz und Innovation.

Weniger produziert

«Unsere Tätigkeit, die Lagerung und Pflege von Emmentaler, ist abhängig davon, was Lieferanten und Aktionäre produzieren können. Dies wiederum ist von der Nachfrage der Konsumenten abhängig. Es stimmt uns zuversichtlich, zu wissen, dass uns Aktionäre und Produzenten wohlgesinnt sind», stellte Jürg Fatzer fest.

In seinem Ausblick auf die Aussichten konstatierte der Präsident der Thurgauischen Käse-Reifungs AG, dass zehn Prozent der Schweizer Käseproduktion auf den Emmentaler entfallen. Das sind knapp 19 000 Tonnen. Zwei Drittel davon werden exportiert und etwa 6000 Tonnen werden im Inland konsumiert. Im ersten Halbjahr wurden rund 1000 Tonnen weniger Emmentaler produziert.

«Eine Einbusse von zehn Prozent wirkte sich auch bei unseren Einlieferungszahlen aus», sagte Jürg Fatzer. Im Juni wurden wegen der Produktionseinschränkungen 55 Prozent der Referenzmenge produziert, in den Monaten Juli und August waren es 45 Prozent. Auch auf den Herbst hin sei kein Lichtblick in Aussicht, sagte Fatzer. Man hoffe, dass sich die Situation bald wieder ändere.

Stellenprozente beibehalten


Die Wirkung der Werbekampagne mit den Testimonials von Michelle Hunziker und Matthias Sempach hat noch zu keiner Trendwende geführt. Wie Betriebsleiter Ernst Lehmann berichtete, ist das Lager der Käse-Reifungs AG nur zwischen 75 bis 80 Prozent ausgelastet. Das entspreche zahlenmässig dem Umfang bei seiner Errichtung im Jahre 1965.

Derzeit wird die Arbeit mit 380 Stellenprozenten bewältigt. Dieser Anteil soll auch künftig beibehalten werden. Es habe sich gezeigt, dass die täglichen Aufgaben nur mit flexiblem und gut ausgebildetem Personal termingerecht und zur Zufriedenheit der Kunden ausgeführt werden können, sagte Ernst Lehmann. Reparaturarbeiten selbst ausführen zu können, schlage sich in der Bilanz positiv nieder.

Neuer Laster angeschafft


Im vergangenen Berichtsjahr befasste sich der Verwaltungsrat mit dem Ersatz des Last-
wagens mit Aufbau, der bereits 13 Jahre im Einsatz ist. Ein Ersatz ist beschlossen. Der neue Laster wird weiterhin vom bewährten Chauffeur gefahren und somit bleibt der Ansprechpartner für die Lieferanten der gleiche. Mit dieser Anschaffung erfolgte aus Sicht des Verwaltungsrates eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft. Jürg Fatzer versicherte, dass der Chauffeur die Käse im gleichen Verfahren abholen wird.

Wechsel im Verwaltungsrat


Jürg Fatzer informierte, dass sich der Verwaltungsrat auch mit dem Unterhalt des Gebäudes befasste. «Wir beabsichtigen, die Aussenfassade des Bürobereichs neu zu streichen. Erstmals wird eine Werbung der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland auf der Nord-Ost-Seite angebracht.»

Als Nachfolger für den zurücktretenden Hugo Frehner wurde Walter Aeschlimann aus Römerswil LU in den Verwaltungsrat gewählt. Dieser ist bei Emmi Schweiz als Leiter AOP Sortenkäse tätig.    

Isabelle Schwander