Zu einer ertragsstarken Naturwiese gehört nicht nur das schonende Güllen. Wichtig ist auch die Schnitthöhe. Das erwünschte Knaulgras, Italienische Raigras oder Wiesenschwingel werden mit einem zu tiefen Schnitt geschädigt. Unter sieben Zentimeter sollte nicht geschnitten werden. 

Risiko beachten

Erwacht die Vegetation, werden die Naturwiesen wieder mit Gülle gedüngt. Besonders im Sommer, wenn die Temperaturen hoch sind, Ammoniakverluste drohen und das Risiko von Verbrennungen an den Gräsern und am Klee hoch ist, müssen einige Punkte besonders sorgfältig eingehalten werden. Ansonsten besteht das Risiko von Schäden am Wiesenbestand, die zu einem unausgewogenen Bestand führen und Ertrags- und Qualitätsverluste mit sich bringen. Hier Schäden anzurichten ist besonders ärgerlich, da im Gegensatz zu einer Kunstwiese, die in einer Fruchtfolge angebaut wird, diese nicht mit dem nächsten Umbruch verschwinden. 

Erfüllt mehrere Aufgaben

Immer mehr Landwirte und Lohnunternehmer setzen Schleppschläuche ein. Diese Technik hat sich derart gut bewährt, dass viele nicht mehr darauf verzichten wollen. Dabei erfüllt der Schleppschlauch gleich mehrere Aufgaben, die vor allem in der heissen Jahreszeit besonders wichtig sind. Einerseits werden die Ammoniakverluste reduziert und anderseits werden die Pflanzenteile viel weniger mit Gülle verschmutzt. Das verhindert Verbrennungen, die sonst den Ertrag und die Qualität des Raufutters reduzieren. Basis bei den günstigen Schleppschuhen ist meist ein herkömmliches Schleppschlauchgestänge. An den Schlauchenden gleiten Metallschuhe über den Boden, die zusätzlich über Federelemente mit dem Verteilergestänge verbunden sind. Die Schuhe drücken das Gras zur Seite und legen die Gülle durch Gummidüsen in einem Band auf dem Boden ab.

Vorteile des Schleppschuhverteilers sind die einfache Bauweise und das vergleichsweise
geringe Gewicht. Denn im Vergleich zum normalen Schleppschlauchverteiler kommen nur die Federelemente und die Schleppschuhe dazu. Ausserdem ist der Zugkraftbedarf
gering. 

In den Boden injiziert

Am effektivsten reduziert die Scheibenschlitztechnik Ammoniakverluste, da sie die Gülle in den Boden injiziert. Dazu schneiden Einzel- oder Doppelscheiben die Grasnarbe auf und formen einen leicht V-förmigen, 2 bis 6 cm tiefen Schlitz. 15 bis 20 m3/ha Gülle finden in dem Schlitz Platz, ohne dass sie die Grasnarbe verschmutzen. Der Abstand der Scheibenpaare beträgt je nach Hersteller 18 bis 20 cm. Bei der Futterverschmutzung schneidet die Technik ebenfalls am besten ab. Die Schlitzscheiben bringen die Gülle nämlich auch in den Fahrspuren sicher in den Boden. Neben den deutlich reduzierten Ammoniakverlusten erreicht das System die beste Nährstoffausbeute, weil es den Dünger direkt an die Wurzeln der Pflanzen bringt. 

Systembedingt haben die Scheibenschlitzgeräte aber auch Nachteile. Ihre Rahmen sind massiv gebaut. Das hohe Grundgewicht soll die Scheiben sicher im Boden halten. Federn oder hydraulische Einrichtungen üben zusätzlichen Druck auf die Schlitzscheiben aus.

Die Bevölkerung nimmt Emissionen aus der Landwirtschaft zunehmend kritisch wahr. Neben dem Geruch sind es auch umweltschädigende Gase wie Methan, Lachgas oder Ammoniak. Hier wird der Druck noch weiter zunehmen. Die Umweltwirkungen der Ammoniakemissionen sind nicht das einzige Problem. Die gasförmigen Stickstoffverluste stellen auch einen direkten ökonomischen Verlust für die Landwirtschaft dar, weil der Düngewert verloren geht. 

Peter Fankhauser