-- NO IMAGE --p>Kürzlich hat meine Schwester vorgeschlagen, das traditionelle Weihnachtsmenü unserer Familie, die belegten Brötchen, durch ein buntes Buffet zu ersetzen. Da hat sich bei mir schnell emotionaler Widerstand geregt. «Belegte Brötchen sind doch unsere Tradition! Ich sehe keinen Grund, das zu ändern!» Sie entgegnete: «Und ich sehe keinen Grund, warum wir an diesem Menü festhalten sollten. Wir machen ja schon lange nicht mehr den Stall am Heiligabend!» Ich ertappte mich, dass ich hier bei der Menüauswahl kein besseres Argument hatte als, also dass es doch schon immer so gewesen sei. Und warum liegt mir genau diese Tradition am Herzen? Weil ich mich gerne an den Ursprung dieser Familientradition erinnere …-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>Damals, im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, war meine Familie mit der benachbarten Bauernfamilie befreundet. Als Kind ging ich gefühlt jahrelang jeden Abend in den Stall, fütterte die Kaninchen, bestaunte die Pferde und half bei kleineren Arbeiten mit. Ich erinnere mich, wie ich dann jeweils nach dem Stall zufrieden und mit Stallgeruch in den Kleidern heimmarschierte zum Znacht. Meine Eltern sind mit den bäuerlichen Arbeiten auch vertraut und halfen, wenn es für gewisse Arbeiten auf dem Hof mehr Hände brauchte.-- NO IMAGE --/p>

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-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --br />-- NO IMAGE --em>Josias Meili hat Stalldienst; das Foto schickte er uns am 23. Dezember. Landwirt Vinzenz M. Benedikt (so nennt er sich auf Facebook) aus Augsburg schreibt, dass er an Heiligabend jeweils auch in den Stall gehen muss. "Dann mache ich den Radio an,-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --em> und die Kühe dürfen dann Weihnachtslieder hören. Ab 17 Uhr, wenn es draussen dunkel ist und die schönsten Stunden des Jahres angebrochen sind, beginnt am Heiligen Abend die Bayerische Weihnacht: Es wird wieder besinnlich - mit traditionellen Weihnachtsliedern, wunderbaren Geschichten von heiter bis besinnlich und natürlich jeder Menge perfekte Weihnachtsstimmung."-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --em>-- NO IMAGE --img style="width: 576px; height: 710px;" src="/media/112269382/bildschirmfoto-2018-12-27-um-130422.png?width=576px&height=710px" alt="" rel="316978" />-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

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-- NO IMAGE --p>Auch Gabriela Hottiger-Graf aus dem Zürcher Oberland ist im Stall.-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --strong>-- NO IMAGE --em>Wie sieht es bei Ihnen aus? Was machen Sie an Weihnachten anders? Speziell? Schreiben Sie uns: redaktion@bauernzeitung.ch-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/strong>-- NO IMAGE --/p>

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-- NO IMAGE --p>Immer an Heiligabend fuhr die Bauernfamilie in die Berge zu den Grosseltern. Das war möglich, weil meine Familie an diesem Abend den Stall machte. Ich kannte damals jedes Tier mit Namen. Wir versorgten die Pferde, fütterten die Mutterkühe und die Hängebauchschweine, kümmerten uns um die Kaninchen und schauten, dass die Hühner im Häuschen waren und nicht etwa dem Fuchs zum Weihnachtsbraten wurden. Wir misteten die Gehege aus und gaben den Tieren extra viel Stroh. Schliesslich sollten sie auch etwas von Weihnachten spüren! Mir gefiel als Kind der Gedanke, dass wir den Heiligabend in einem Stall verbrachten und das Jesuskind vor vielen Jahren auch in einem Stall zur Welt gekommen ist. Wenn ich mich heute als Pfarrerin an diese Heiligabende im Stall erinnere, denke ich, dass es tatsächlich heilige Abende waren: Umgeben von Tieren und bei einer gemeinsam verrichteten, sinnvollen Arbeit ist etwas vom göttlichen Geheimnis spürbar. -- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>Und was haben die belegten Brötchen damit zu tun? Da unsere Familie die Stunden vor dem Abendessen des 24. Dezembers im Stall verbrachte, hatte niemand Zeit für die Zubereitung eines aufwendigen, ausgeklügelten Weihnachtsessens. Darum entschied sich meine Mutter für belegte Brötchen. Das ist ein ideales Essen, das sich gut gemeinsam vorbereiten lässt und Kindern schmeckt. Mit gekochten Eiern, Spargeln, Mayo, Schinkentranchen, Sellerie, Käse und Toastbrot kreierten wir vier je unsere Lieblingscanapés. Für uns Kinder waren ein paar Extrascheiben Aufschnitt die grössere kulinarische Freude als ein aufwendiger Weihnachtsbraten. So entstand diese Familientradition. Und auch dieses Jahr, ohne Dorf und Stall, dürfen die belegten Brötchen nicht fehlen!-- NO IMAGE --/p>

-- NO IMAGE --p>-- NO IMAGE --em>Aline Berger, Pfarrerin, Ostermundigen BE-- NO IMAGE --/em>-- NO IMAGE --/p>

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