2007 wütete die letzte grosse Feuerbrand-Epidemie in Schweizer Apfelpflanzungen. Damals entstanden Schäden in der Höhe von rund 50 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung der ETH vom Donnerstag heisst. Eine Viertelmillion Bäume mussten vernichtet werden. Gegen die Infektion wehren sich Obstbauern vor allem, indem sie Antibiotika spritzen.

In einem Wildapfel konnten die Forschenden nun erstmals das Gen für Feuerbrandresistenz identifizieren und isolieren. Und es gelang ihnen zu bestätigen, dass das Gen Resistenz vermittelt. Ihre Arbeit stellen sie in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "Plant Biotechnology Journal" vor.

Zentral ist der genetische Code für ein Protein, das ein Oberflächenprotein des Krankheitserregers erkennt und die Abwehrreaktion der befallenen Pflanze auslöst. Wird nun das Gen einer anderen Pflanze eingesetzt, so wirkt es auch dort, wie Tests in der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil ZH und in Deutschland bewiesen.

Keine artfremden Gene

Die Forschenden wandten die so genannte Cis-Gentechnik an. Das bedeutet, es wurden der Gala-Apfelpflanze keine artfremden Gene verwendet, sondern nur solche einer anderen Apfelsorte. Genau genommen wurde das Gen zwar mit artfremden Genen markiert, diese konnten aber nachträglich wieder entfernt werden, so die Mitteilung.

Allerdings gilt in der Schweiz ein Gentech-Moratorium, das den Anbau gentechnisch veränderter Organismen verbietet, und die Opposition gegen solche Organismen ist gross. Aus diesem Grund bezweifeln die Forschenden, dass der gentechnisch veränderte Gala-Apfel je in der Schweiz angebaut wird, wie es in der Mitteilung heisst.

sda