Für die Interprofession Gruyère wird im Laden ihr Käse unter seinem Wert verkauft. Sie möchte deshalb die Preise ab Keller erhöhen. Und zwar um 55 Rappen pro Kilo. Für die Konsumentin und den Konsumenten soll der Preis für ein Kilo Gruyère AOP, so die Vorstellung der Sortenorganisation, um einen Franken steigen.
Ob es dazu kommen wird, ist allerdings offen. Die Sortenorganisationen Gruyère kann nur eine Empfehlung an den Detailhandel abgeben. Dieser ist selbst für die Preisgestaltung verantwortlich. Die Verhandlungen mit dem Detailhandel seien im Gange, sagte Philippe Bardet, Direktor der Sortenorganisation Gruyère, gegenüber der «BauernZeitung».
Gruyère-Milchpreis wie beim Emmentaler erhöht
Die Gruyère-Käsereimilchproduzenten erhalten bereits seit Anfang Januar zwei Rappen mehr für ein Kilo Milch. Daraus lasse sich die Preiserhöhung um 55 Rappen für ein Kilo Käse ab Keller ausrechnen, erklärt Philippe Bardet. Die Preiserhöhung beim Gruyère sei auch zusammen mit jener für den Emmentaler erfolgt. Man hat gewissermassen nachgezogen.
Beim Emmentaler war diese Preiserhöhung durch die im letzten Jahr eingeführte Mengensteuerung möglich geworden. «Unsere Preise haben sich im Detailhandel seit sieben Jahren nicht verändert», erläutert Bardet weiter. Mehrere Umfragen in den letzten Jahren hätten jedoch ergeben, dass die Konsumentinnen und Konsumenten durchaus bereit seien, mehr für Gruyère AOP zu bezahlen.
Auch die Sortenorganisation Emmentaler wünscht sich höhere Verkaufspreise für ihren Käse im Laden, wie Franziska Borer in der Westschweizer Fachzeitung «agri» sagte.
Gruyère lässt Emmentaler immer weiter hinter sich
Gruyère AOP ist im Trend. Und zwar auf dem Inland- wie auf den Exportmärkten. Bis Ende November des letzten Jahres wurden laut TSM Treuhand GmbH insgesamt 26?853 Tonnen produziert, was einer Steigerung um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Export konnte Gruyère AOP gar um satte 5 Prozent auf 11'086 Tonnen zulegen. Diese Zahlen stehen in einem scharfen Kontrast zu jenen für den Emmentaler. Von diesem bis vor wenigen Jahren beliebtesten Schweizer Käse wurden bis Ende November noch 21'188 Tonnen produziert, was einem Rückgang um 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz einem kontinuierlichen Absatzrückgang konnte der Emmentaler aber auch im letzten Jahr seine Führungsposition als meistexportierter Käse behalten. Bis Ende November 2013 wurden 15'679 Tonnen Emmentaler exportiert, das sind 4,8 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode im vorangegangenen Jahr.
Schweizer Käse verliert auf dem Inlandmarkt Anteile
Die Produktions- und Exportzahlen beim Gruyère AOP lassen sich auch im Vergleich mit jenen des gesamten Schweizer Käsemarkts sehen. Insgesamt wurden bis Ende November 0,6 Prozent mehr Käse in der Schweiz produziert (plus 1010 auf 168'102 Tonnen). Die Exporte stiegen um 1,1 Prozent oder um 673 auf 61'661 Tonnen. Allerdings konnten die Importe prozent- wie mengenmässig noch stärker zulegen. Bis Ende November wurden 1139 Tonnen oder 2,4 Prozent mehr ausländischer Käse importiert als im Jahr davor (total 47'698 Tonnen). Der Schweizer Käse verliert demnach im Inland an Marktanteilen.
Es wird sich nun zeigen, ob der Detailhandel auf die Empfehlung der Sortenorganisation Gruyère eingehen wird.
nb/hag
Gruyère soll teurer werden
Für die Sortenorganisation Gruyère wäre eine Preiserhöhung um einen Franken gerechtfertigt.
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