SBV-Präsident Markus Ritter betonte, dass die Landwirtschaftskammer ohne Gegenstimme die Nein-Parole gefasst hat. «Wenn die Bauernfamilie einem Angstellten 22 Franken pro Stunde bezahlen muss, würde dieser rund die Hälfte mehr verdienen, ohne ein unternehmerisches Risiko mitzutragen», führte Ritter aus. Er betonte auch, dass der Unterschied zu den Löhnen im umliegenden Ausland noch weiter ansteigen würden. Vor allem arbeitsintenisve Kulturen wie Gemüse, Obst, Beeren oder Reben drohten, aus der Schweiz zu verschwinden, da sich die Betriebe die Angstellten nicht mehr leisten könnten, so Ritter.
Auch Nadja Pieren, Nationalrätin und Präsidentin der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg, geht mit der Initative hart ins Gericht: «Durch Annahme der Mindestlohninitiative würden die Verkaufspreise von Schweizer Gemüse um etwa 25 Prozent ansteigen.» Bei einem solchen Anstieg sei die Gefahr gross, dass sich der Konsument zukünftig für billigere ausländische Produkte entscheiden würde. Und nicht nur dass, auch der Einkaufstourismus im nahen Ausland würde durch eine Annahme der Initiative noch mehr gefördert, zeigte sich Pieren überzeugt.
An der Pressekonferenz ebenfalls klar gegen die Initiative sprachen sich unter anderem auch Stefan Britschgi (Gemüsproduent und Vize-Präsident des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten), Stephan Müller (Biogemüseproduzent und Vertreter Vorstand VSGP) und Yvonne Eberhard (Interessenverein Arbeitnehmer im Gemüsebau IVAG) aus.
Julia Schwery
Ein ausführlicher Bericht folgt in der «BauernZeitung» vom 17. April.