«Die beiden Tiere sind auch den Behörden bekannt», sagt Heinz Nigg gegenüber der Thurgauer Zeitung. Der Amtsleiter für Raum und Wald Appenzell Ausserrhoden gibt an, dass sie schon im vergangenen Jahr als Rehkitze entdeckt wurden. Es handle sich aber nicht um Albino-Rehe, da die Augen und Nasen dunkel seien. Die weisse Farbe sei lediglich auf einen Pigmentfehler zurückzuführen.

Trotz ihres Pigmentfehlers haben die beiden Rehe ähnliche Überlebenschancen wie ihre braunen Artgenossen. «Der einzige natürliche Feind ist der Luchs», so Nigg. Dass ein Luchs genau eines der beiden weissen Rehe reisse, sei aber äusserst unwahrscheinlich.

Rehe stehen nicht unter besonderem Schutz

Die weitaus grössere Gefahr für die Tiere ist der Mensch – einerseits durch den Strassenverkehr, andererseits durch die Jagd. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden dürfen Patentjäger während der Jagdzeit Rehe erlegen – auch die beiden Tiere mit Pigmentfehler. «Die beiden Rehe stehen nicht unter besonderem Schutz», sagt Nigg. Gleichzeitig sei es aber auch durchaus möglich, dass ihnen ihr Aussehen nütze. «Ein Jäger wird sich sicher zweimal überlegen, ob er ein weisses Reh erlegen will.»

BauZ