Viel Aufsehen erregt hat diesen Herbst in der Schweiz die öffentliche Schlachtung durch Metzgermeister Rolf Häring in Sissach BL, wie diesen Herbst in der BauernZeitung berichtet wurde. Ein Landwirt aus Köln DE geht jetzt noch einen Schritt weiter; in der Fussgängerzone in der Stadt Köln bietet er den Passanten die in einem provisorischen Gehege gehaltenen, lebendigen Tiere zum Verkauf an – geschlachtet werden diese dann gleich vor Ort. 

Westdeutscher Rundfunk will Reaktionen testen

Hinter dieser Aktion steht der Westdeutsche Rundfunk (WDR). Diese wollten der Frage auf den Grund gehen, inwiefern sich das Verhalten der Konsumenten im Zusammenhang mit Fleisch ändert, wenn diese das Töten der Tiere 1:1 miterleben. Um dieses Experiment durchführen und die Reaktionen testen zu können, haben sie einen Geflügelmäster beauftragt, Gänse nach einer Elektrobetäubung vor den Augen der Passanten zu metzgen. 

Den Passanten wird aber nicht nur eine öffentliche Schlachtung geboten. Von dem Bauer am Stand erfahren sie, was hinter der Fleischproduktion steckt, beziehungsweise wie die Tiere gefüttert und gehalten wurden. 

Unterschiedliche Reaktionen

Mit dieser Aktion sorgte der Bauer für Aufsehen. Von den Fussgängern erhielt er unterschiedliche Reaktionen; ein paar zeigten sich empört – andere lobten die Aktion mit der Begründung, dass Schlachtungen eben die tägliche Realität bedeuteten. Und mit dieser Aktion sähe sich der Konsument dazu gezwungen, sich bewusster Gedanken zu machen, was hinter dem Fleisch im Regal stecke. Trotz solcher einleuchtenden Erklärungen ging den Passanten die Schlachtung unter die Haut. Kritik wurde von ihrer Seite vor allem gegen die industrielle Massentierhaltung und Grossschlachthöfe geäussert. Das Experiment wurde auch in den sozialen Medien weit verbreitet; das Video wurde gestern über 24000 mal geteilt.

cpo