Neben einer verbesserten Wertschöpfung durch die geringeren Verarbeitungsmengen verspricht sich die Molkerei davon auch eine Reduzierung des Phosphatanfalls auf den Milchviehbetrieben. Dieser ist insbesondere in den Niederlanden ein Problem, weshalb die Regierung dort Produktionsrechte für Phosphat einführen will.

«Drosselprämie»

Insgesamt stellt FrieslandCampina 15 Mio Euro für die „Drosselprämie“ zur Verfügung. Die Erzeuger können den Bonus des Konzerns mit der Reduktionsprämie der Europäischen Union in Höhe von 14 Cent kombinieren und so auf 24 Cent/kg je nicht erzeugtem Kilogramm Milch kommen.

An dem Programm können alle genossenschaftlichen Mitglieder der FrieslandCampina freiwillig teilnehmen; ausgenommen sind lediglich die Biomilcherzeuger und Direktvermarkter. Bereits zu Jahresbeginn hatte das Molkereiunternehmen seinen angeschlossenen Milchbauern in Deutschland, Holland und Belgien sechs Wochen lang einen Bonus von 2 Cent/kg gezahlt, falls von diesem die Milchproduktion gegenüber einem Referenzzeitraum nicht weiter ausgedehnt oder sogar eingeschränkt wurde.

«Zeichen der Zeit verstanden»

Voll des Lobes über die neue Maßnahme zur Milchreduktion war der grüne Agrarsprecher Friedrich Ostendorff: „FrieslandCampina scheint die Zeichen der Zeit verstanden zu haben und als Molkerei einkommenspolitische und zugleich umweltpolitische Verantwortung in der Wertschöpfungskette übernehmen zu wollen. Die Molkerei hat erkannt - und wir fühlen uns sehr bestätigt -, dass unser grüner Vorschlag, mit zusätzlichen Anreizen die Menge zu reduzieren, nicht ganz falsch sein kann.“ Von dieser Einsicht seien Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und der Deutsche Bauernverband (DBV) nach wie vor meilenweit entfernt, kritisierte Ostendorff.

AgE