Vergangene Woche hatte die "Aargauer Zeitung" aufgedeckt, dass in der Badener Filiale von "Manor" fast 4000 Mal Fleisch falsch deklariert worden ist: Sei es indem das Ablaufdatum geändert oder sei es, dass das Fleisch fälschlicherweise als Bio deklariert wurde.Gegen die Sünder wird nun ermittelt, wie die Polizei vor Wochenfrist erklärt hatte.

Nun will der Branchenverband handeln. Metzger, die vorsätzlich falsch deklariertes Fleisch verkaufen, sollen nach dem Willen des Schweizer Fleisch-Fachverbands namentlich genannt werden. Heute unterstehen die Behörden der Schweigepflicht, so dass manche Fleischskandale zwar bekannt werden, die fehlbaren Betriebe hingegen nicht.

Verbandsdirektor Ruedi Hadorn ärgert sich über schwarze Schafe, wie er dem "SonntagsBlick" sagte. "Wenn die Kunden nicht erfahren, wer der Sünder ist, misstrauen sie allen Metzgern", sagte er. "Wer vorsätzlich betrügt, gehört öffentlich benannt - auch zur Abschreckung."

Skeptisch zeigt sich der Präsident des Verbandes der Kantonschemiker, Otmar Deflorin: Mit der Namensveröffentlichung würden Verschulden und Ausmass nicht ersichtlich. Es würden auch nicht alle Fälle aufgedeckt.

akr/sda