Im Gesamtjahr 2015 hatte die Genossenschaftsbank Kredite in Höhe von 8,78 Mrd Euro an Landwirte vergeben; das ist gegenüber 2014 ein Plus von 4,9%. Crédit Agricole führt die verstärkte Nachfrage nach Krediten von Seiten der Landwirte zu einem grossen Teil auf die Sonderabschreibungen zurück, die im Mai 2015 vom kürzlich zurückgetretenen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron ins Spiel gebracht worden waren.

Diese Sonderabschreibungen hätten erhebliche Auswirkungen auf den Kauf von Maschinen gehabt. So sei 2015 die Vergabe von Darlehen, die für den Kauf von Maschinen angeboten würden (Agilor), gegenüber dem Vorjahr um 9,5% gestiegen.

Der Landmaschinenhersteller Massey-Fergusson erklärte auf der Space, dass seit November 2015 die Käufe von Maschinen sprunghaft angestiegen seien. Dies habe bis Mitte April 2016 angehalten, als das Ende der Sonderabschreibungen angekündigt worden sei. Zwar habe Macron damals die Fortführung des Instruments im Jahr 2017 in Aussicht gestellt. Dies habe sich jedoch nicht mehr in den Verkäufen niedergeschlagen.

Der Präsident des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Xavier Beulin, erinnerte auf der Messe vor Journalisten daran, dass er bereits 2015 gegen die Sonderabschreibungen gewesen sei. Aus seiner Sicht sei diese Massnahme ein Fehler gewesen, für die heute die Rechnung bezahlt werde, insbesondere durch hohe Investitionen in Landmaschinen.

„Es gibt Landwirte, die verkaufen aktuell Maschinen, die sie erst im Juni gekauft haben“, so Beulin. Dabei sei ein Verkauf so kurz nach dem Kauf immer mit Verlusten verbunden, zumal am Gebrauchtmaschinenmarkt ein Überangebot bestehe. Dieses resultiere daraus, dass Landwirte generell lieber in neue statt in gebrauchte Maschinen investierten.

AgE