Am ersten nationalen Sammeltag war die «BauernZeitung» mit Urs Schneider unterwegs. Der stellvertretende Direktor des SBV hat die Unterschriftensammlung koordiniert. Auf dem Programm stand der Besuch bei drei der 1500 Standorte, an denen Unterschriften gesammelt wurden. Mehrere 10 00 Unterschriften sind das Resultat von diesem Tag.


«Lässige» Bauern in der Grossstadt


«Möchten Sie auch ein grosses Angebot an Schweizer Lebensmitteln im Laden?», so oder mit dem Angebot eines saftigen Apfels haschte das Sammelteam nach der Aufmerksamkeit der Passanten. Deren gab es viele vor dem Globus an der Bahnhof­strasse, der meistfrequentierten Strasse Zürichs.

Unter anderem sammelten hier Hans Frei, der Präsident des Zürcher Bauernverbands (ZBV), und Martin ­Haab vom Vorstand, wie auch die Präsidentin der Landfrauen-Bezirksvereinigung Affoltern am Albis, Daniela Stübi.


Urs Schneider begrüsst das Team bei seiner Ankunft und mischt sich ebenfalls direkt unter die Leute. Ihm ist der persönliche Kontakt zu den Stimmbürgern wichtig. Darum sind die zwei Sammeltage (der zweite findet am 15. März statt) initiiert worden. Gut gelaunt rübergebracht, finden die Anliegen der Landwirte Gehör. «Das sind lässigi Buure», überkommt es eine Passantin im Gespräch mit einem Sammler.


Der ZBV hat die Gelegenheit ergriffen und zugleich eine Presseinformation organisiert, nach der sich Urs Schneider verabschiedet und weiterzieht.

Jacques Bourgeois ruft an


Auf der Fahrt zur nächsten Station in Siebnen SZ klingelt Urs Schneiders Telefon. In der Lautsprecheranlage ertönt die Stimme von Jacques Bourgeois. Der SBV-Direktor erkundigt sich bei Schneider nach der Stimmung. Selber ist er in Freiburg auf Unterschriftenjagd. Beide freuen sich über das  Echo bei den angesprochenen Passanten. Die Diskussionen auf der Strasse sind angeregt, und die Unterschriftenbögen füllen sich allmählich. «Wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter! Bei Regen sind nicht so viele Menschen auf Strasse und lassen sich auch weniger auf ein Gespräch ein», bemerkt Schneider.

Kaffee vom Geschäftsführer der Landi-Filiale


In Siebnen SZ fühlen sich die zwei Sammler gut versorgt. Walter Hegner, Präsident der Bauernvereinigung Galgenen, und Niklaus Keller vom Vorstand der Bauernvereinigung Altendorf  durften ihren Stand vor der Landi-Filiale aufstellen. Der Geschäftsführer bringt Kaffee und feinen Most zur Stärkung.

Ganz im Gegensatz zu den Sammlern in Zürich kann Walter Hegner sagen: «Wir treffen sehr viele Bekannte, mit denen man Neuigkeiten austauscht und anschliessend um eine Unterschrift bittet.» Der Stand wird so zum Dorftreffpunkt. Es sind nicht so viele Leute unterwegs wie in Zürich. Dafür bleiben fast alle stehen und lassen sich über die Initiative informieren. Und die Äpfel als kleines Geschenk verstärken auch hier die Sympathie. 


«Chefetage an der Front»

Nach Siebnen gehts weiter nach Näfels im Kanton Glarus. Auch auf dieser Fahrt klingelt das Telefon mehrmals, und aus verschiedenen Ecken der Schweiz kommen positive Berichte. Auch Markus Ritter freut sich über die Unterschriften in St. Gallen. «Auch die Chefetage ist an der Front», betont Urs Schneider.


In Näfels GL nimmt der designierte Präsident des Glarner Bauernverbands, Fritz Waldvogel, gerade einen mit einer weiteren Unterschrift ergänzten Bogen zurück, als Urs Schneider ankommt. Auch er ist zufrieden mit der Ausbeute bisher. «Es gibt nur wenige, die von Beginn an abwinken», erzählt Waldvogel. Und mit der Zeit lerne man auch, wen man wie ansprechen müsse, fügt Urs Schneider hinzu.

Das Zweierteam, zu dem auch Gaby Krieg, Präsidentin des Glarner Bäuerinnenverbands, gehört, wird um die Mittagszeit ergänzt mit weiteren zwei Sammlerinnen. Sie haben den Morgen im Nachbarort einen Stand betreut. Eine davon ist die Schülerin Stefanie Krieg (nicht verwandt mit Gaby Krieg). Die wohl jüngste Sammlerin nimmt den Tag als spannende Erfahrung mit. Man komme mit allerlei Menschen in Kontakt, freut sie sich.

Viel Engagement


«Es ist schön, so viel Engagement zu sehen», schwärmt Urs Schneider. Auf der Heimfahrt begründet er, warum diese grosse Menge an Sammlern mobilisiert werden konnte: Der Berufsstand sei stark von den politischen Rahmenbedingungen abhängig. Dessen sind sich die Sammler auch bewusst.

Er habe beispielsweise vor Kurzem einen Anruf bekommen von einem Bauern aus Sent GR. Diesen kannte er von einer Hofbesichtigung vor einigen Jahren. Der Bauer freute sich über die «gute Sache» und bat um Unterschriftenbögen. Urs Schneider liess sich nicht zweimal bitten und packte persönlich ein Dutzend Bögen ein für ihn.


Nach einem geschäftigen Tag kann Kampagnenleiter Urs Schneider zufrieden sein mit den Rückmeldungen. Die drei Standorte, die er besucht hat, haben ihn zuversichtlich gestimmt, dass die nötigen 100 00 Unterschriften oder bestenfalls noch bedeutend mehr zusammenkommen.

Nadine Baumgartner