Ziel der Raumplanung ist unter anderem, die erwünschte Entwicklung des Landes zu verwirklichen. Wie diese erwünschte Entwicklung aussieht, untersuchte das Forschungsprojekt „Mountland“ der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit der WSL und der ETH Zürich.

Wertschätzung in Franken erhoben

Dazu wurden repräsentative Fragebögen an 600 Haushalte in den beiden Tälern geschickt, wovon gut 250 ausgefüllt wurden. Befragt wurden die Teilnehmenden zu ihren Wünschen bezüglich zukünftiger Landschaft. Dabei konnten sie zwischen verschiedenen zukünftigen Zuständen der Landschaft wählen, die sich neben dem Landschaftsbild auch in Anzahl Landwirtschaftsbetriebe, Fläche artenreicher Trockenwiesen und Anzahl Naturgefahrenereignisse unterschieden.

Neben den Bildern der zukünftigen Landschaften waren zudem die Steuerprozente angegeben, die die jeweilige Veränderung beanspruchen würde. So konnte die Wertschätzung der Bewohner in Schweizer Franken ausgedrückt werden, wie die WSL in einer Medienmitteilung schreibt.

Siedlungsentwicklung ist entscheidend

Die Ergebnisse zeigen: Den grössten Einfluss auf die Beurteilung der Landschaft hat die Siedlungsentwicklung. Stark ausgedehnte Ortschaften werden grundsätzlich negativ bewertet und nur akzeptiert, wenn zusätzliche Siedlungen mit Steuersenkungen einhergehen würden. Weiter bewertet die Bevölkerung den verstärkten Rückgang der Landwirtschaftsbetriebe skeptisch. Begrüsst und finanziell mitgetragen würde hingegen die Extensivierung der Landwirtschaft sowie die Eindämmung des Waldes. Erwartungsgemäss werden auch artenreiche Trockenwiesen und vermehrter Schutz gegen Naturgefahren positiv bewertet.  

Die lokal erörterten erwünschten Entwicklungen unterscheiden sich somit nicht grundsätzlich von den übergeordneten kantonalen und nationalen Zielen der Raumplanung. Das Forschungsergebnis soll damit als Orientierungspunkt für die lokale Steuerung der Entscheidungsprozesse bezüglich Landschaftsentwicklung dienen.

lid