Ein elektrisch betätigtes Hydraulikventil resp. Zusatzhydraulikventil sieht in seinem Kern gleich aus wie ein handbetätigtes Ventil. Im Gehäuseinnern wird ein Schiebestück (Ventilschieber) verschoben, wodurch der Ölfluss zum Ventilausgang geleitet wird und über das Kupplungsstück zu einem Verbraucher gelangt. Zum Beispiel an den Drehzylinder eines Pflugs oder zum Hubzylinder 
eines Pick-ups.


Magnet bewegt Schiebestück
Ein elektrisch betätigtes Zusatzhydraulikventil hat das gleiche Schiebestück. Die Ansteuerung erfolgt jedoch elektrisch, indem das Schiebestück mit einem über das Gehäuse gesteckten Magnet herangezogen wird. Je 
höher die Stromstärke, desto mehr bewegt sich das Schiebestück. Ein solches Ventil, dessen Magnet direkt auf das Schiebestück wirkt, kann maximal 40 Liter Öl pro Minute fördern. Die Leistung wird bei einem solchen, so genannt 
direktbetätigtem Ventil durch den Stromverbrauch begrenzt. Ein Traktor schöpft jedoch wesentlich mehr Öl pro Minute und ist deshalb mit anderen Ventilen bestückt. Hier kommen elektrisch betätigte Zusatzhydraulikventile mit ­einem so genannten Vorsteuer-
ventil zum Einsatz.


Vorsteuereinheit regelt Schiebestück
Ein 
solches Vorsteuerventil oder Vorsteuereinheit, wie sie auf dem Bild rechts grau dargestellt ist, ersetzt den Hand-
hebel. Das Vorsteuerventil ist mit seinem Stellkolben mit dem Schiebestück verbunden. Der Stellkolben wird seinerseits von einem kleinen, in der Vorsteuereinheit integrierten Hydraulikventil betätigt. Dazu steht im System 
ein Nebenölkreis mit Niederdruck zur Verfügung. Mit 
dieser Kombination kann 
das Vorsteuerventil mit einer geringen Strommenge angesteuert werden und der Stellkolben kann dennoch grosse Ölmengen regeln. Alle beschriebenen Teile befinden sich im Gussgehäuse, wo die Hydraulikkupplungen angebracht sind.


Stromstärke bestimmt Ventilweg

Wenn man bei der Einstellung eines elektrisch betätigten Zusatzhydraulikventils die Ölmenge verstellt (Proportionalventil), wird der Weg des Schiebestücks elektrisch begrenzt. Dazu wird die Stromstärke am Vorsteuerventil begrenzt. Hier entspricht eine bestimmte Stromstärke einem bestimmten Ventilweg. Genauer sind  jedoch Ventile, welche die Schieberöffnung mit der Wegaufnahme am Stellkolben erfassen.



Beat Schmid