Hätte man am frühen Samstagabend auf dem Wettkampfplatz der diesjährigen Pflügermeisterschaften in Rafz wetten können, ob es ein Team schafft, zu Acht einzig und allein mit der Kraft ihrer Muskeln einen Selbsthalterpflug zu ziehen, so wären solche wohl mit 1 zu 100 zugunsten des Scheiterns zustande gekommen.
Dieser Plauschwettkampf wurde als Showteil zum Abschluss des ersten Wettkampftages durchgeführt und wäre wohl auch für „Wetten dass?“ eine starke Nummer gewesen. Es musste dabei in einem Stoppelfeld der Selbsthalterpflug auf einer bestimmten Länge mit einem Team von acht Personen durch den Acker gezogen werden. Eine lange Kette sowie pro Person ein alter mit einem Karabiner an der Kette befestigter Feuerwehrgürtel diente zum Zug. Dies bei äussert anspruchsvollen und vor allem sehr trockenen Bodenverhältnissen.
Gleich zu viert musste der Selbsthalterpflug geführt und beschwert werden, damit er im Boden blieb und einigermassen korrekt geführt werden konnte. Vor dem Wettkampf stieg die Spannung und zahlreiche der vielen Zuschauer hätten gewettet, dass es bei dieser Trockenheit kein Team schafft, erfolgreich zu pflügen. Doch alle wurden des besseren belehrt. Vier reine Männerteams und eine gemischte Mannschaft schafften zur grossen Überraschung die 20 Meter Arbeitslänge.
„Ich hätte nie geglaubt, dass es ein Team bei diesen sehr trockenen Verhältnissen mit hartem Boden schafft, den Pflug zu ziehen“, zeigte sich der Gütighauser Landwirt Hansruedi Zeller beeindruckt, als das erste Team den Pflug erfolgreich über die Ziellinie zog. So schafften es alle fünf Teams, den Pflug gar stiebend durch den Acker zu ziehen und das kleine Wunder eindrucksvoll zu vollbringen.
Schlussendlich gewann das Team „Fantastische Acht“ vom Alpenhof in Bülach mit der schnellsten Zeit vor den „Bierschnecken“ von Kaiser in Wil und den „Feuerwehrschläuchen“ von der Feuerwehr Rafz – Wil. Auf den weiteren Plätzen landeten die Pflügervereinigung Grüt – Rickenbach und das Pflügerteam Seerücken.
RoMü