Als gelernter Koch sollte es der Initiant des Hornmilch-Käses Reto Buchli ja wissen, was besonders gut schmeckt (siehe auch Bauernzeitung vom 12. August). Dies war aber nicht der Grund, dass er vor einem Jahr nach einer neuen Geschmacksrichtung beim Käse gesucht hätte. Die Kühe mit Hörnern hatten es ihm einfach angetan, seit er als Kind auf einem Bauernbetrieb mittun konnte. Mittlerweile arbeitet er anderweitig, aber die Idee liess ihn nicht los, dass doch die Milch von gehörnten Kühen besser schmecken müsste. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Sabine. Von den Studien im Allgäu habe er erst später gelesen.

Da in Uri noch jede vierte Kuh gehörnt ist, nahm er mit der Alpkäserei auf dem Urnerboden Kontakt auf. Vorerst eher skeptisch, nahm der dortige Käser Martin Stadelmann die Idee auf und begann zu pröbeln. Und tatsächlich fand er heraus, dass aus Hornmilch und der entsprechenden Rezeptur ein spezieller Käse hergestellt werden konnte. Seither ist er gleichermassen angetan vom Hornmilch-Käse. Am letzten Freitag wurde das Produkt in der Alpkäserei auf dem Urnerboden den Medienleuten vorgestellt. Es mundete allen vorzüglich.

Franz Gamma als Marketing-Verantwortlicher der Alpkäserei meinte, dass der Hornmilchkäse für die Vermarktung des Alpkäses ganz allgemein wichtig sei, obwohl es sich nur um ein Nischenprodukt handle. "Wir glaubten von Anfang an daran, wollten aber keinen Graben aufmachen zwischen den Lieferanten von normaler Milch und Hornmilch. Deshalb wird für Hornmilch kein Mehrpreis bezahlt." Trotzdem ist der neue Hornmilchkäse teurer. Der Grund liegt im kleineren Absatz, in der zusätzlichen getrennten Verarbeitung und in den Entwicklungskosten. Zudem wird von jedem "Mutschli" 50 Rappen in einen Fond abgezweigt, der dann wiederum den Hornmilch-Bauern für nötige Infrastrukturen zugute kommen soll.

Robi Kuster

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz/Aargau vom 19. August.