Ist genug Nektar vorhanden, leiden Bienen in der Regel nicht unter Durst. Dann können Bienen ihren Wasserbedarf aus dem mehr oder weniger wasserhaltigen Nektar decken. Hat ein Volk allerdings viel offene Brut, steigt der Wasserbedarf stark an, und wenn die Temperatur im Stock steigt, brauchen die Bienen Wasser zum Kühlen. Zuerst rücken die Tiere auf den Waben auseinander, dann fächeln sie die Luft um und später gehen sie dazu über, Wasser im Stock zu versprühen. Dazu hat ein Bienenvolk eigene Wasserträger, die das rettende Nass herbei tragen. Auch um kristallisierten Honig und Pollen in den Waben zu lösen, braucht ein Bienenvolk Wasser, sonst  kann es trotz vollen Waben verhungern.

Die Maikrankheit

Haben Bienen zu wenig Wasser zur Verfügung, können sie an der sogenannten Maikrankheit erkranken. Davon betroffen sind in erster Linie die Ammenbienen. Durch den Wassermangel bekommen sie Verstopfungen, der Hinterleib wird dick und fest. Die Tiere bewegen sich zitternd, hüpfen und kreiseln. Wenn sie Kot absetzen können, ist dieser hart und krümelig. Diese Bienen sind zuerst flugunfähig und stürzen dann tot zu Boden. Ist ein Volk erkrankt, hilft es, verdünntes Zuckerwasser zu füttern. Vorbeugend hilft das Aufstellen von Tränken. In Kälte- und Regenphasen, wenn die Bienen am Ausfliegen gehindert sind, werden  vermehrt Krankheiten beobachtet. (Dies ist bereits im Frühling der Fall, wenn beispielsweise während der Eisheiligen aufgrund des hohen Brutaufkommens der Wasserbedarf hoch ist und die Bienen nicht fliegen können.)

Tränken sauber halten

Besonders an sonnigen Tagen brauchen die Bienenvölker viel Wasser. Dann sind sie in grosser Zahl an Wasserstellen anzutreffen. Bei diesen grossen Mengen an Tieren, die die umliegenden Stellen auch verkoten, können die Tränken dazu beitragen, Krankheiten zu übertragen. Es ist deshalb wichtig, die Tränken sauber zu halten, das Wasser regelmässig auszutauschen oder für genügend Durchfluss zu sorgen.

dj