Die Zahlen zum Sommet sind beeindruckend: über 2000 Tiere, 1500 Aussteller aus 31 Ländern und knapp 90 000 Besucherinnen und Besucher. Schwerpunkt des Sommet waren mit 750 Tieren und 22 verschiedenen Rassen die Fleischrinder. Verschiedene Wettbewerbe zogen zahlreiche Interessierte an. Mittelpunkt war mit 400 Tieren der Wettbewerb und die Versteigerung der Limousin-Tiere. Mehr als 200 Zuchtbetriebe aus 35 französischen Departements nahmen an dem Wettkampf teil. Besonders eindrücklich waren die ausgewachsenen Stiere, von denen sich teilweise an die 20 Stück gleichzeitig im Ring befanden. Die Organisatoren betonten während dem Wettbewerb immer wieder die Bedeutung der sogenannten "Bosseure". Diese Vorführhelfer striegeln mit viel Elan die Tiere bis kurz vor der Prämierung. Für das ungeschulte Auge herrschte im Vorführring teilweise ein ziemliches Durcheinander.

Unterschiedliche Präsentationsmethoden

Interessant zu beobachten waren auch die Unterschiede der Vorführungsart der verschiedenen Fleischrinderrassen: Gehört bei den Charolais Hemd und Kravatte zum guten Ton, wird bei den Aubrac viel Wert auf das Vorführhalfter gelegt. Der Vorführer hingegen trägt das Gilet des Zuchtverbands. Dass der Anlass eine internationale Ausstrahlung hat, war überall gegenwärtig. So wurden die meisten Kommentare der Richter und Organisatoren auf Englisch, zum Teil sogar auf Spanisch übersetzt. Rund 5000 Besucherinnen und Besucher stammten nämlich aus dem Ausland.

Auch die Milchrassen waren vertreten

Auch dem Milchvieh war eine Halle gewidmet. Viele Holstein-Tiere, einige Brown-Swiss-Kühe und Rinder, aber auch Simmentaler (ohne Hörner) waren anzutreffen. Der Brown-Swiss-Wettbewerb hatte zwar nicht die Qualität der meisten Schweizer Schauen, wurde jedoch mit viel Elan und Herzblut durchgeführt. Auch die Kategoriensieger werden gefeiert wie eine Miss und dürfen sich auf dem Podest fotografieren lassen.

Was sonst noch auffiel:
- Gummistiefel: Gummistiefel sind ein verbindendes Elemet, denn egal ob Schaf-, Pferde- oder Rinderbauer - Gummistiefel braucht jeder. Ein Fakt, der sich auch an der Ausstellung spiegelte. Überall waren Gummistiefel-Stände anzutreffen.

- Essen: Die Verpflegung an den Ständen war eindrücklich. Am Vormittag tischten die Standbetreiber, Schoggi-Gipfeli oder sonstige Leckerein auf. Gegen Mittag übertrumpften sie sich mit Häppchen aus Fleisch- und Käsespezialitäten. Das erklärt vielleicht, warum die sonstigen Verpflegungsmöglichkeiten eher simpel waren.

- Männer und Pferde: Zugpferde haben in Frankreich nach wie vor einen wichtigen Stellenwert. Die präsentierten Pferde verfügten über eine aussergewöhnliche Kapazität. Und, zum ersten Mal war die Redaktorin an einem Pferdeanlass, an dem die weiblichen Zuschauer nicht die Mehrzahl ausmachten.

Julia Overney

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