«Für mich ist im Leben entscheidend, dass ich Freude an dem habe, was ich mache. Diese Erkenntnis wird für mich jeden Tag wichtiger». Dies sagt Stefan Zürcher auf die Frage der «BauernZeitung», was er sich fürs Jahr 2014 wünscht. Für den gelernten Landwirt und Zimmermann ist klar: «Die Freude an der Arbeit und am Alltag möchte ich nicht missen. Egal, was das neue Jahr mir auch bringt, und egal, wie es beruflich weitergeht, ich hoffe, noch viel lernen zu können.»


Produkte sollten mehr Wertschätzung erhalten
«Wenn ich als Landwirt die Wahl hätte, möchte ich keine Direktzahlungen. Ich möchte, dass die Produkte mehr Wertschätzung erhielten und der Konsument die Chance hätte zu erkennen, wie viel Wert die inländische Produktion wirklich hat», sagt der 22-Jährige überzeugt. Dem sympathischen Junglandwirt ist bewusst, dass die Bauern auf diese Direktzahlungen angewiesen sind und ein Betrieb ohne diesen Zahlungsrahmen keine Existenz hat. Dennoch gefällt ihm dieses System nicht. Ganz besonders dieses Abhängigkeitsverhältnis. «Ich würde mir wünschen, wir hätten die Möglichkeit, von unserer Produktion zu leben. Mit diesem Wunsch im Hintergrund ist es mir auch heuer ein Anliegen, mit den Konsumenten in direkten Kontakt zu treten und ein positives Bild der Landwirtschaft abzugeben», freut sich Zürcher auf die Begegnungen mit Konsumenten, etwa an der BEA und an der Sichlete in Bern.


Unvergleichbare Systeme nicht gegeneinander ausspielen
Als aktiver Jungzüchter findet es Stefan Zürcher insbesondere bedauerlich, dass man die beiden Bewertungssysteme, also die Linearbeurteilung und die kantonalen Beständeschauen, gegeneinander ausspielt. Es scheine unverträglich, zwei parallele Systeme zu führen. «Jeder will hier nur die Vorteile ‚seines’ Systems sehen. Ein weiterer Punkt, wo es den Landwirten nicht gelingt, sich gegenseitig zu akzeptieren und Einheit nach aussen zu zeigen. Man kann diese Systeme grundsätzlich nicht vergleichen, also muss man sie auch nicht gegeneinander ausspielen. Das schadet der Sache nur», bringt es Zürcher auf den Punkt.
Simone Barth



Die «BauernZeitung Nordwestschweiz, Bern und Freiburg» schaut in einer Serie mit drei jungen Persönlichkeiten aus der Landwirtschaft in die Zukunft. Lesen Sie das ausführliche Interview mit Stefan Zürcher im Regionalbund vom 17. Januar.