Sie hat Jahrgang 1935 und ist ein wahrer Klassiker: Viele Schweizer(innen), deren Jahrgang sich einem ähnlichen Umfeld bewegt und natürlich auch jüngere, erinnern sich gerne an die Kartoffelsorte Bintje zurück. Viele bedauerten auch, dass sie zunehmend verschwand.

Bei Fenaco wieder zu finden

Beim Agrarkonzern Fenaco hat man das Potenzial der traditionsreichen Knolle wieder entdeckt. Dort können die Kunden und Kundinnen sie bestellen. In eine Retropackung verpackt und wohlklingend als «La Traditionelle Bintje» ausgelobt, ist sie bei Coop zu finden. Der Entscheid, die Sorte wieder neu zu positionieren, basierte auf den Resultaten einer professionellen Blind-Degustation: «Die Bintje wurde bei allen Gerichten als beste Sorte gewählt», sagt Fenaco-Sprecherin Alice Chalupny auf Anfrage. Dabei hätten die Degustierenden durchgängig vom feinen, nussigen Geschmack geschwärmt.  

10 bis 15 Produzenten

Das Potenzial liegt bei der Fenaco bei 1000 bis 2000 Tonnen pro Jahr. Weil die letzten beiden Kartoffelernten schlecht ausfielen, konnte auch die Bintje-Nachfrage nicht vollauf erfüllt werden. Bisher lieferten rund zehn bis 15 Produzenten. «Wir gehen davon aus, dass diese Zahl künftig noch etwas steigen könnte», sagt Alice Chalupny.

Die Anfälligkeit der Sorte bezüglich Flachschorf allerdings «stellt eine Herausforderung dar». Die Auswahl der besten Standorte schränke den Kreis der Produzenten spürbar ein. Im Verkauf hat sich der Klassiker bewährt: In den letzten zwei Jahren habe sich die Menge erfreulich entwickelt, heisst es bei der Fenaco.     

Jeanne Woodtli