Übernachten im Schlaf-Fass ist ein Highlight. Seit Mai 2014 wird in der Bündner Herrschaft das Übernachten in mittlerweile fünf Schlaf-Fässern in Maienfeld und Jenins  angeboten. Die Schlaf-Fässer wurden von Mirjam und Andy Hartmann initiiert und umgesetzt. An jedem der fünf Standorte werden die Gäste von lokalen Gastgebern erwartet. Zusammen mit diesen Gastgebern konnten die Initianten Mirjam und Andy Hartmann kürzlich bereits zum 1000. Mal Gäste begrüssen.


Gut gebuchtes Angebot


Die überraschten Jubiläumsgäste Ricarda und Philip Kyriakidis aus Summaprada wurden bei ihrer Ankunft im Schlaf-Fassmit einem Geschenkkorb, einem Scarnuz, beschenkt. «Was zu Beginn wie eine abstrus wirkende Tourismusidee klang, hat sich in nur zwei Jahren zu einem echten Highlight entwickelt», halten Mirjam und und Andy Hartmann fest. Das zeige auch ein Blick auf die Auslastung. Seit dem Frühling sind die Schlaf-Fässer an beiden Standorten – in Maienfeld und Jenins – restlos ausgebucht. Und auch ein Blick auf die kommenden Monate zeige, dass kaum mehr ein freies Datum zu finden sei. Wer das exklusive Erlebnis an einem Wochenende geniessen will, muss gar die Agenda von 2017 öffnen.


Passend zur weitherum bekannten Weinregion wird in der Bündner Herrschaft das Übernachten im Fass, im Weinfass, angeboten. Bequeme Doppelbetten, Wohnfass, WC, Heizung und Strom machen den Besuch zum exklusiven Erlebnis. Dieses wird abgerundet durch ein kulinarisches Angebot mit ausschliesslich lokalen Produkten – auf Wunsch mit einem Fondue-Plausch zum Nachtessen. Dieses Angebot findet sowohl bei Paaren wie auch Familien aus der ganzen Welt grossen Anklang. «Wir setzen auf unsere Region, unsere Produkte und unsere Stärken», beschreiben Mirjam und Andy Hartmann ihr touristisches Novum.


Alles authentisch


So gibt es im Schlaf-Fass weder WLAN, TV noch Radio. Dafür aber eine atemberaubende Aussicht über das Bündner Rheintal, den Duft der Natur und die Geräusche der Tiere vom naheliegenden Landwirtschaftsbetrieb. Auch ein Bier oder Süssgetränke sucht man vergebens. Aber Bündner Röteli zum Apéro, einen Herrschäftler Wein vom Betrieb der Gastgeber, Tee, Kaffee und Mineral à discretion sind bei jeder Übernachtung inklusive. Und am Morgen erwartet die Gäste ein währschaftes Bauernfrühstück mit Brot aus der Bäckerei, hausgemachter Konfitüre, Fleisch und Käse vom Hof und vielem mehr. Ganz authentisch eben.  


Auch die Region profitiert


Vom erfolgreichen Betrieb profitiert auch das lokale Gewerbe. Da sämtliche Produkte in der Region bezogen werden, partizipieren Lieferanten genauso, wie der lokale Tourismus. «Über 90 Prozent der Gäste reisen extra für die Übernachtung im Schlaf-Fass in die Region», bilanzieren die Hartmanns. Diese Gäste bleiben in der Regel mindestens zwei Tage und besuchen lokale Attraktionen, gehen wandern, einkaufen und verpflegen sich in den lokalen Gastwirtschaftsbetrieben. Mit dem Umsatz der Gäste sowie den lokalen Einkäufen hat das Schlaf-Fass seit deren Start über 300'000 Franken direkte Wertschöpfung in der Region generiert.  


Vorerst zwei Standorte


1000 Übernachtungen und über 2100 Gäste rufen förmlich nach einem Ausbau des Angebots. «Wir wären bereit, in noch zwei bis drei weitere Standorte in

der Bündner Herrschaft zu investieren», erklärt Inhaber Andy Hartmann. «Die dazu geführten Gespräche mit Gemeinden, dem Kanton und zuletzt auch der Bündner Regierung sind aus raumplanerischen Gründen aber erfolglos geblieben», so Hartmann weiter. Das Aufstellen von einem Schlaf-Fass bedarf einer ordentlichen Baubewilligung. Die geprüften und gewünschten Standorte befinden sich in der Landwirtschaftszone, was gemäss dem Amt für Raumplanung eine Bewilligung unmöglich macht.


Hoffen auf Richtplan


Die Initianten hoffen nun auf den touristischen Richtplan der Region Landquart, welcher vielleicht neue Türen für Angebote wie das Schlaf-Fass öffnen wird. Entsprechende Kontakte seien bereits hergestellt worden. Somit bleibt es vorerst aber bei den beiden Standorten in Maienfeld und Jenins.

Susi Rothmund

Weitere Informationen unter www.schlaffass.ch