Ein tödlicher Unfall ereignete sich am späten Vormittag in Schüpbach Richung Langnau BE, wo einer 23-jährige Autolenkerin aus vorerst unbekannten Gründen mit einem entgegenkommenden Auto kollidierte. Sie verstarb noch am Unfallort. Ob beim Unfall die Witterung eine Rolle spielte, klärt die Polizei ab. Die Berner Kantonspolizei registrierte bis Mitte Nachmittag 56 Unfälle mit neun Verletzten.

Im Wallis ereignete sich am Nachmittag im Siders-Tunnel auf der A9 ein tödlicher Selbstunfall. Ein 76-jähriger Autolenker war am Nachmittag aus noch ungeklärten Gründen mit seinem Auto nach rechts geraten und gegen eine Tunnelnische geprallt. Er erlag auf der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Autobahn musste zwischen Siders-Ost und Siders-West in Richtung Sitten vorübergehend gesperrt werden.

Massenkarambolage im Kanton Luzern

Eine Massenkarambolage ereignete sich bei der Ausfahrt des Eich-Tunnels LU, als der Kolonnenverkehr ins Stocken geriet, wie die Luzerner Polizei mitteilte. In den Unfall waren zehn Autos sowie ein Lieferwagen verwickelt.

Beim Unfall wurden sieben Personen leicht verletzt. Sie wurden mit mehreren Ambulanzen in umliegende Spitäler gebracht. Diese konnten sie bis am Mittag wieder verlassen.

Am Mittag zog heftiges Schneegestöber über den Kanton Luzern. Dieses führte im Nu zu Glatteis und schneebedeckten Verkehrswegen. Innerhalb von eineinhalb Stunden kam es zu zahlreichen Verkehrsunfällen auf der Autobahn A2 und Hauptstrassen, die drei Verletzte forderten.

Auf der Autobahn A2 zwischen dem Grenzübergang Chiasso-Brogeda und dem Gotthard-Tunnel behinderte der Schneefall den Verkehr in beide Richtungen.

Glück im Unglück hatten Schulkinder im Kanton Neuenburg. Bei der Rückkehr aus dem Skilager geriet einer der Busse bei Vissoie VS ins Rutschen und verunfallte. Keines der 55 Schulkinder und der acht Begleitenden wurde aber verletzt.

Sturm mit Orkanstärke

Für den Schneefall und die starken Sturmböen auf der Alpennordseite ist das Sturmtief Egon verantwortlich. In Cressier NE blies der Wind mit einer Geschwindigkeit von 117 Stundenkilometern, in Luzern erreichten die Böen 111 Stundenkilometer, wie der Wetterdienst MeteoGroup mitteilte. Gar mit Orkanstärke wehte es auf dem Kronberg AI mit 150 Stundenkilometern.

Stromausfall in der Region Mühleberg

Im Kanton Bern gingen bis Freitagmorgen 27 Meldungen im Zusammenhang mit dem Sturm bei der Polizei ein, wie Mediensprecher Dominik Jäggi sagte. Vereinzelt wurden auch Gerüstteile auf die Strasse geweht und in Evilard/Leubringen und in Frinvillier im Berner Jura fiel der Strom aus.

Die BKW meldete am Freitagmorgen auch einen Stromausfall in der Region Mühleberg. Wegen verschiedener Versorgungsunterbrüche seien zeitweise mehr als 10'000 BKW-Kunden ohne Strom gewesen.

Christbäume weggeblasen

In der Zentralschweiz mussten Feuerwehren vereinzelt wegen entwurzelter Bäume und umgewehter Bauabschrankungen ausrücken. In Hergiswil NW krachte eine Pappel auf zwei Autos. Verletzt wurde niemand.

Im Kanton Schwyz wurden in Ibach mehrere zur Entsorgung bereitgestellte Christbäume weggeblasen und mussten wieder eingesammelt werden. In Sursee und Ebersecken im Kanton Luzern rückten Feuerwehren aus, um Strassen von umgestürzten Bäumen zu befreien. Bei Kriens fiel die Luftseilbahn wegen starker Winde aus.

Wie die SBB mitteilte, war der Schienenverkehr zwischen Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof wegen des Unwetters vorübergehend unterbrochen. Wegen starker Winde fielen auch die Züge zwischen Weissbad AI und Wasserauen AI auf der Linie Gossau SG - Wasserauen aus. Auf dem Bodensee musste der Fährdienst eingestellt werden.

Auf den Sturm folgen eisige Tage

Laut dem Wetterdienst fällt bis am Sonntag vor allem entlang der Alpen immer wieder Schnee, da sich die Feuchtigkeit staut. Am meisten Schnee im Flachland erwarten die Meteorologen mit rund zehn Zentimetern im Aargau und Luzerner Mittelland. Entlang der Alpen soll es etwa 15 bis 40 Zentimeter Schnee geben.

Entsprechend verschärfte sich die Lawinengefahr. Sie stieg in den Alpengebieten teilweise auf die zweithöchste Stufe an. Betroffen war das westliche Unterwallis sowie der nördliche Alpenkamm von Ovronnaz VS über die Berner und Urner Alpen bis zu den Glarner Alpen. Sonst herrschte verbreitet erhebliche Lawinengefahr.

Ab Sonntag folgen eisige Tage, an welchen die Tageshöchstwerte deutlich unter Null liegen sollen. Damit dürften viele Weiher und kleinere Seen zufrieren.

Lauberhorn-OK ist optimistisch

Optimistisch hinsichtlich der Lauberhornrennen vom Freitag bis Sonntag gab sich am Freitagmorgen im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF OK-Chef Urs Näpflin. Er sagte, es gebe eine gute Chance für eine Wetterberuhigung am Samstagmittag, also dem Zeitpunkt, zu dem die Abfahrt in Wengen stattfinden soll.

sda