In der Landtechnik geht seit einigen Jahren mit der Bedeutung der Elektronik, dem digitalen Zeitalter und dem Bedürfnis von Lohnunternehmern und Landwirten nach mehr Schlagkraft "die Post ab". Anton Moser, Präsident des Luzerner Verbands für Landtechnik (LVLT) und Lehrer und Berater am BBZN Schüpfheim, mahnte im Nachgang an die spektakuläre Agrama zu einem kühlen Kopf. Man solle sich gegenüber den Entwicklungen weder verschliessen noch diesen "nachrennen". Orientieren und den Nutzen hinterfragen, könne das Rezept sein. Dies sei zugleich die Philosophie des LVLT.

Problemfeld Betriebshelfer
An der traditionellen GV am Samichlaus-Tag hatten sich gegen 80 Personen in der Surseer Braui eingefunden. Die Geschäftsstelle des LVLT ist am BBZN Hohenrain, eingebettet in das Dienstleistungszentrum rund um Agriwork und der Maschinenringzentrale. Geschäftsführer Josef Erni orientierte über die Spritzentests. Während 6 Tagen wurden 111 Feldspritzen und an drei Tagen 32 Gebläsespritzen überprüft. 2017 besteht das Angebot wiederum an sechs verschiedenen Standorten, und zwar zwischen Mitte und Ende März. In der LVLT-Fahrschule wurden im vergangenen Vereinsjahr an 24 Kursen 430 Teilnehmer ausgebildet. Eine  grosse Herausforderung und gemäss Erni ein schweizweites Problem stellte wiederum der Betriebshelferdienst (Agriwork) dar. Das Angebot an Arbeitskräften ständig im Gleichgewicht zur Nachfrage zu gestalten, sei schier ein Ding der Unmöglichkeit. Die Betriebshelfer möchten zudem wenn schon zu 100 Prozent tätig sein, und nicht nur ein paar Stunden an den Wochenenden. Dieses Jahr habe glücklicherweise die Krieger AG Hand geboten. Der Stalleinrichter in Ruswil hat die Betriebshelfer im Rahmen eines Austauschs während den flauen Monaten beschäftigt. Auch die Preisgestaltung dieses gemäss Erni "Non-Profit-Geschäfts" sei heikel. Werde der Betriebshelferdienst ein wenig teurer, leisten sich die Betriebe keine Ferienablösung mehr. Bekommen die Betriebshelfer aber keine einigermassen konkurrenzfähige Löhne, liessen sich die Jungen nicht mehr dafür motivieren. Die Maschinenringzentrale erzielte, vor allem dank dem beliebten  Anbieterverzeichnis, einen Reingewinn von gut 11 000 Franken. Strukturen und Organisationsform der Maschinenringzentrale würden derzeit überprüft, berichtete der Geschäftsführer.

Trend zu Einmalvergütung
Ein rasantes Referat hielt der Thurgauer Fabian Brühwiler, Geschäftsführer Maschinenring Schweiz und der der Thurgauer Maschinenringzentrale. Seine Kernthemen waren Einkaufsgemeinschaften ("Riesenpotenzial") und die Energiesituation auf den Schweizer Landwirtschaftsbetrieben. "Seine" MBRSolar AG mit Beratung,
Planung und Realisierung hat bereits 1100 Fotovoltaikanlagen installiert. Aufgrund der neuen Rahmenbedingungen könnte es zu einer Trendwende kommen. Anstatt grossflächige KEV-Anlagen sieht Brühwiler vermehrt kleinere Projekte, ausgerichtet auf den Eigenverbrauch. "20-30 Prozent der Kosten werden einmalig
über das staatliche Förderprogramm vergütet". Es gäbe keine Warteliste und nach 9 bis 15 Monaten habe man das Geld.

aem