Seit rund einem halben Jahr sind die neuen staatlichen Gütesiegel des Bundes für Produkte aus der Berg- und Alpregion offiziell im Einsatz. Die erste Bilanz ist mager: Keiner der beiden Grossverteiler macht Gebrauch von den Logos. Auch einzelne Pro
duzenten findet man kaum.

Logos sind zu wenig bekannt


Die nationalen Gütesiegel wurden im Rahmen einer Arbeitsgruppe vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erarbeitet. Idee ist es, dass Alp- und Bergprodukte als solche ausgezeichnet werden können. Das BLW geht davon aus, dass in einem ersten Schritt v.a. Produkte von Primärproduzenten das Zeichen tragen (d.h. Milch, Käse, Fleisch usw.)

Das Problem: Viele wissen gar nicht, dass ein solches Zeichen überhaupt existiert. Denn die Begleitmassnahmen zur Lancierung der Logos liefen auf Sparflamme. Neben der Produktion eines Flyers war das BLW an diversen Veranstaltungen wie beispielsweise der Olma präsent.

SAB hat sich den Zeichen angenommen

Das sei ein Hauptgrund für die magere Entwicklung, findet Jörg Beck von der Schweizer Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), die sich der Zeichen angenommen hat. Sie wollen den Zeichen nun ein «solides Image» verpassen (siehe Kasten).

Wer genau das Zeichen verwendet, weiss niemand. Der Grund: Die beiden Logos können kostenlos von der Homepage des BLW heruntergeladen werden. Eine Bewilligung ist nicht notwendig. Die Kontrollen laufen im Rahmen der üblichen Zertifizierungen. Das BLW plant im Jahr 2015 eine Umfrage zum Gebrauch zu machen.

Julia Schwery