Maschinenringe gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland, Frankreich, England, Luxemburg, Österreich, Ungarn, Mazedonien, Norwegen, Schweden, Slowenien, Italien, Finnland, Lettland und Japan. Selbst in Afrika ist das Modell inzwischen bekannt: Rund 30 Teilnehmer aus Südafrika, Ghana, Namibia, Uganda, Niger, Tansania, Namibia, Angola, Kenia und Äthiopien haben sich letztes Jahr fünf Tage lang mit der Maschinenring-Idee auseinandergesetzt. Denn die funktioniert überall auf der Welt.

Auf europäischer Ebene gibt es den Europäischen Maschinenring, die Association of the European National MR-Federations (EMR e.V.), welcher derzeit von Leonhard Ost präsidiert wird. Ost ist zugleich Präsident des Bundesverbands der deutschen Maschinenringe. Die Ringe in den jeweiligen Ländern sind unterschiedlich organisiert und haben auch unterschiedliches Gewicht.

Deutschland und Österreich gehören ganz klar zu den Spitzenreitern. Die Verbreitung wurde in diesen Ländern mit staatlichen Mitteln unterstützt, so dass die Maschinenringe immer professioneller werden. Österreich hält z.B. ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot für die MR-Mitarbeiter bereit, und Deutschland bietet mit „MR-Consult“ für ganze Regionen Verbundberatung an. In der Schweiz sucht man ein auch nur annähernd vergleichbares Angebot vergebens.

Vorreiter Deutschland
Deutschland, speziell Bayern, hat wohl die grösste Maschinenring-Dichte weltweit. Das ist auch dem Gründer der Maschinenringe, Erich Geiersberger, zu verdanken, der aus Bayern stammt. Aktuell gibt es in Deutschland 258 Maschinenringe mit rund 193‘000 Mitgliedern. Somit ist mehr als die Hälfte der deutschen Bauern Mitglied in einem Maschinenring, wobei die Dichte der Mitgliedschaften im Süden Deutschlands am stärksten ist. Die Maschinenringe in Deutschland sind grundsätzlich als Verein organisiert, in den jeweiligen Bundesländern gibt es dann noch Landesverbände und auf Bundesebene den Bundesverband der Maschinenringe (BMR) e.V. als Dachorganisation.

Im letzten Jahr erwirtschafteten die deutschen Maschinenringe mit ihren Tochtergesellschaften einen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro, genau genommen waren es 1‘029‘704‘470 Euro. Eine stolze Zahl. Neben der Betriebshilfe und der Vermittlung von überbetrieblich eingesetzter Landtechnik lagen die Schwerpunkte letztes Jahr vor allem in den Bereichen Effizienzsteigerung und der Verwertung der eigenen Arbeitszeit in- und ausserhalb der Landwirtschaft.

Profis in Österreich
In Österreich traten 1961 die ersten regionalen Maschinenringe als bäuerliche Selbsthilfevereine auf den Plan. Die genossenschaftlich organisierten Einzelverbände sind über Landesverbände im Bundesverband „Maschinenring Österreich“ als Dachverband zusammengeschlossen, welcher 1976 gegründet wurde. 2012 zählte der Maschinenring österreichweit 77‘000 Mitglieder. Und obwohl die Zahl der Bauern in Österreich weiterhin sank (aktuell hat es noch 170‘000), gelang es dem Maschinenring, seine Mitgliederzahl im letzten Jahr nochmals leicht zu steigern (+ 0,17 Prozent).

Die grössten Umsätze (etwa 80 %) werden nach wie vor über den Maschinenverleih erzielt. Daneben werden auch Serviceleistungen angeboten, wie die Grünlandpflege oder Winterdienste. Vermehrt kommt auch der Betrieb von Bio-Energieanlagen dazu. 2012 erwirtschafteten die österreichischen Maschinenringe in den drei Hauptgeschäftsfeldern MR-Agrar, MR-Service und MR-Personal einen Rekordumsatz von 315 Millionen Euro. Ein Teil davon ist dem schneereichen Winter zu verdanken. Er trieb den Umsatz im Bereich Winterdienst auf einen Spitzenwert von 63 Millionen Euro.

Eveiine Dudda, LID