Vor sechs Jahren hat der heute 29-jährige David Naef den Schwand in Münsingen besucht. Es sei sein Traum, dereinst Bauer zu sein. Zurzeit fehle ihm aber der Hof dafür, erklärt er gegenüber der «BauernZeitung». Vor seiner landwirtschaftlichen Ausbildung studierte der im Baselbiet Aufgewachsene Philosophie und Religionswissenschaft. Und auf die Frage, wie er Bestatter geworden sei, antwortet er mit Schalk im Gesicht: «Das ist man einfach!», und lacht.
Früher sei man als Schreiner oder Zimmermann auch Bestatter gewesen, habe die Särge gebaut und sie verkauft. Heute scheint nicht nur das Leben individueller, sondern eben auch der Tod. Mehr auf die Bedürfnisse, auf die Fähigkeiten und die Möglichkeiten der Menschen ausgerichtet. Hier reitet die Firma Finis zweifelsohne eine Vorreiterrolle.
Ein Projekt von Finis ist die Baumbestattung. Ursprünglich war der Plan von Firmengründer David Naef, die Bäume mit einem Dienstbarkeitsvertrag zu versehen. Naef hält dem allerdings entgegen, dass einerseits die Administration erschwerend sei und zudem mit diesem Verfahren dem Naturgedanken die ganze Einfachheit genommen würde.
Mittelfristig scheint dies nicht das Konzept für den dynamischen Bestatter, der das Einfache sucht und schätzt. Heute steht vielmehr die Idee im Vordergrund, dass ein Landwirt oder Landbesitzer seine Zustimmung gibt, die Asche des Verstorbenen auf seinem Land oder bei einem Baum zu verstreuen. Das bietet Finis beispielsweise im Wald von Diana Wälti auf dem Spitzenstein in Arni an. Zum Konzept gehört neben der Baumbestattung auch die Trauerfeier auf dem Hof.
Für Naef ist zentral, keine Verwaltungskosten entstehen zu lassen. «Menschen, die in die Natur gehen, akzeptieren auch deren Vergänglichkeit. Für sie steht nicht im Vordergrund, dass der Baum, bei dem die Asche verstreut wird, bis in die Ewigkeit geschützt wird.»
So will er auch nicht den Friedhof in den Wald holen, wie es bereits vielerorts bekannt ist (Friedwald). Vielmehr zählt die Grundlage, die Menschen aufs Land zu bringen, da wo alles begann. Sie miteinander zu verbinden. David Naef vernetzt gerne, weiss wie wichtig der Kontakt und die Kommunikation der Bevölkerung ist. Ein Teil dieser Verantwortung tragen seiner Ansicht nach die Landwirte. «Es ist doch etwas Wunderbares, wenn ein Bauer von dem berichten kann, was er jeden Tag tut.»
Für den Bestatter ist klar, dahinter wird ein gewisser Berufsstolz sichtbar, den es seiner Ansicht nach gerade in der Landwirtschaft zu fördern gilt. Die Offenheit und der Wille, den Menschen zu zeigen, wie nahe Leben und Tod beieinander liegen, ist David Naefs Triebfeder.
Simone Barth
Lesen Sie den ausführlichen Bericht zum Bestatter in der «BauernZeitung Nordwestschweiz, Bern und Freiburg» vom 19. Dezember.