Seit zwei Jahren ist die Agrarpolitik (AP) 2014–17 in Kraft. Der Trend, der sich bereits letztes Jahr abzeichnete, setzt sich fort: Der Topf mit den Übergangsbeitrag wird kleiner und kleiner. Grund dafür ist die grosse Beteiligung der Bauern an den freiwilligen Programmen.
Ein Blick auf die Mittelverteilung gemäss provisorischer Schlussabrechnung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zeigt, wie sich die Direktzahlungen 2015 auf die verschiedenen Beitragsarten verteilt haben. Vergleicht man die ersten zwei ausbezahlten Jahre mit den Zahlen der Botschaft des Bundesrats aus dem Jahr 2012, erkennt man, wo mehr oder weniger Gelder benötigt wurden, als ursprünglich vermutet.
Gut auf Kurs befinden sich die Versorgungssicherheitsbeiträge, die unter anderem aus dem Basisbeitrag oder auch dem Beitrag für offene Ackerflächen und Dauerkulturen bestehen. Ebenfalls wenige Unterschiede sieht man bei den Kulturlandschaftsbeiträgen (Offenhaltung-, Hang-, Alpungs- und Sömmerungsbeitrag usw). Mehr Gelder als gedacht benötigen unter anderem die Biodiversitätsbeiträge. Mit 396,3 Mio Franken fliessen in diesen Topf bereits knapp 60 Mio Franken mehr, als für das letzte Jahr der ersten Etappe der Agrarreform vorgesehen wäre.
Ebenfalls höher als in der Botschaft prognostiziert sind die Produktionssystembeiträge. Neben den Tierwohlbeiträgen wird unter diesem Beitrag auch derjenige für die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion erfasst. 70 Prozent der Betriebe haben sich bereits 2014 für diesen Beitrag angemeldet, im Berggebiet waren es sogar noch mehr, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass sich dieser Beitrag in den nächsten Jahren nicht mehr massiv erhöhen wird.
Tiefer als erwartet sind die Ressourcen
effizienzbeiträge. Die Zunahme um 6 Mio von 2014 auf 2015 lassen aber darauf schliessen, dass die Programme allmählich Anklang finden. Ins Auge stechen auch die Landschaftsqualitätsbeiträge, die mit 125,1 Mio Franken dreimal höher ausgefallen sind, als ursprünglich geplant. Zu den 70 Projekten im Jahr 2014 kamen 2015 nochmals 40 dazu, was den Anstieg erklärt. Nach wie vor machen sie jedoch einen kleinen Teil (4,46 Prozent) der Gesamtsumme an Direktzahlungen aus.
Bereits zu Beginn war klar, dass der Übergangsbeitrag mit der Zunahme der Beteiligung bei den freiwilligen Programmen sinken wird. Dies geschah nun enorm schnell. Von 2015 auf 2014 nahm der Übergangsbeitrag, der den Wechsel im Direktzahlungssystem sozialverträglicher ausgestalten soll, um weitere 129 Mio Franken ab. Er soll während 8 Jahren ausgerichtet werden und kontinuierlich sinken.
Julia Overney