BauernZeitung: Herr Portmann, Proviande sponsert «Giacobbo/Müller». Warum gerade die Satiresendung des SRF?
Marcel Portmann: «Giacobbo/Müller» gilt als schweizerisch, witzig und trendy. Ähnlich wird unsere Werbung beurteilt – sie wird gerne geschaut, sie ist eigenständig und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Zum Beispiel haben unsere 20-Sekunden-Spots nur einen Schnitt, die meisten anderen Spots in dieser Länge haben 20 Schnitte. Ausserdem kennt jeder das Produkt «Schweizer Fleisch». Wenn man schon nur unsere Sprache analysiert, sieht man wie «fleischlastig» diese ist, «Fleisch am Knochen haben» etc.
Was erhofft sich die Proviande von diesem Engagement?
Portmann: Bei TV-Spots kann der Zuschauer wegzappen. Bei einem Sponsoring weiss ich, dass jeder Zuschauer und jede Zuschauerin, welche/r die Sendung sehen will, meinen Spot sieht. Wir haben die Zielgruppe 20 – 60, was gut zu «Giacobbo/Müller» passt. Überhaupt passt die Sendung gut zu uns. Wir haben aber keine Vereinbarungen mit Viktor Giacobbo und Mike Müller, ob sie etwas bwz. was sie in der Sendung zum Thema machen, das ist ihre eigene Entscheidung ...
Vegetarier-Vertreter und Tierschützer wettern im «Blick» gegen den prominenten Auftritt von «Schweizer Fleisch» vor und nach der Sendung. Haben Sie damit gerechnet? Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
Portmann: Damit war zu rechnen. Wann immer wir eine Werbewelle starten, kommen Reaktionen. Ich bekomme dann jeweils viele E-Mails, daher erstaunt mich das nicht. Man darf aber bei all der Berichterstattung zu diesem Thema nicht vergessen, dass ganze 99,6 Prozent aller Schweizer Haushalte Fleisch kaufen.
Interview jw