Es ist eine langjährige Beziehung, die mit dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2016 (ESAF) bald endet.

Während drei Jahren nämlich war die Betriebsgemeinschaft Currat-Papaux-Piller aus Les Ecasseys FR das Zuhause von Mazot de Cremo. Konkret stand er unweit auf dem Betrieb von Philippe Currat bei Le Crêt FR. Der Holstein-Muni mit dem klangvollen Namen ist der Hauptpreis des ESAF. Es sei schon etwas bedauerlich, dass diese Zeit nun zu Ende gehen würde, sagt Philippe Currat. Während den letzten drei Jahren war Mazot regelmässig an vielen Anlässen zu bestaunen.

Das Leben im Rampenlicht wird für Mazot demnächst zu Ende sein. «Die letzten zwei Jahre waren wie ein Abenteuer», sagt Currat.


Ruhiger Charakter

Der Stier aus dem Hause der bekannten Züchterfamilien habe die Auftritte genossen. Er sei jeweils problemlos in den Anhänger – er hat seinen eigenen – gestiegen und auch längere Aufenthalte in Hallen oder an Schwingfesten habe er gut gemeistert. Auch das Posieren für Fotos beherrscht er perfekt. «Mazot hat einen ruhigen Charakter», sagt Philippe Currat und fügt an: «wie bereits seine Mutter». Und die ist keine Unbekannte: Holst. Papaux Manhatten Gauloise kann mehrere Show-Erfolge vorweisen. Vater von Mazot ist Lirr Drew Dempsey.

Seinem ruhigen Charakter hat es Mazot wohl auch zu verdanken, dass er für ein Novum verantwortlich sein könnte. Denn noch nie wurde der ursprünglich ausgewählte Sieger-Muni auch effektiv dem Schwingerkönig übergeben. Für den verbleibenden Monat bis zum Schwingfest am 26. bis 28. August in Estavayer-le-Lac FR heisst es nun also, besonders vorsichtig zu sein. Für alle Fälle steht eine Reserve in Grangeneuve FR bereit, aus der Zucht des landwirtschaftlichen Instituts. Gekauft wurde der Muni von der Organisation des Schwingfests.

Der Beste von 140 Stieren


Das Sponsoring übernimmt der Freiburger Milchverarbeiter Cremo. Cremo bezahlt die Pension von Mazot und kommt auch für die sonstigen Aufwände von Mazot der Betriebsgemeinschaft auf. Man habe die zusätzliche Arbeit rund um den Stier gut auf die vier Betriebsleiter Alexandre Papaux, das Ehepaar Benoît und Isabelle Piller und ihn selbst, aufteilen können, erklärt Currat. Alles begann vor rund drei Jahren. Mazot de Cremo wurde von einem eigens dafür eingesetzten Komitee für seine Karriere auserkoren.

140 Stiere wären laut den Swissherdbook- und Holstein-Zuchtverband-Daten aufgrund ihres Geburtsdatums und ihrer Farbe (natürlich schwarz-weiss, wie die Farben des Gastgeberkantons) in Frage gekommen. 17 sind aufgrund guter Zuchtwerte in der engeren Wahl gewesen, und sieben hat sich das Komitee dann effektiv angeschaut.


Die Betriebsgemeinschaft ist stolz darauf, den Siegermuni für Estavayer stellen zu dürfen. Obwohl sie mit Schwingen nicht viel am Hut hätten, erklärt Currat schmunzelnd. Mit ruhiger Hand führt er den 1200 kg schweren Koloss auf das Feld. Mazot zeigt sich ob der Hitze und den damit angelockten Stechmücken wenig begeistert, was den erfahrenen Landwirten jedoch nicht aus der Ruhe bringt.

Kein Favorit


Wer sollte denn seiner Meinung nach den Muni mit nach Hause nehmen dürfen? «Er habe keinen Favoriten», antwortet Currat. Natürlich würden sie es begrüssen, wenn Mazot wie sein Vorgänger Fors vo dr Lueg beim Sieger bleiben und in der Zucht eingesetzt würde. Obwohl, eine Prognose über den zukünftigen Verbleib von Mazot wagt Currat: «Ich glaube, Mazot wird Deutsch lernen müssen...»

Julia Overney