"Ich bin mit Reisen gross geworden, und mochte schon immer die Begegnung mit Leuten", erklärt Stefan Brandenburger die Leidenschaft für seinen Beruf. Das Familienunternehmen Agroverde vermittelt sowohl Praktikumsstellen, Sprachreisen oder Farmstays im Ausland als auch ausländische Arbeitskräfte in die Schweiz.

Persönlich und flexibel

Besonderen Wert legt Familie Brandenburger darauf, ihre Kunden vom ersten Schritt ihrer Reise bis zur Rückkehr zu begleiten. Es komme durchaus vor, dass er noch während des Aufenthaltes eine berufliche Anschlusslösung in der Schweiz arrangiere, führt Stefan Brandenburger ein Beispiel an. Der grosse Vorteil sei auf jeden Fall die persönliche Betreuung – vor jeder Reise steht ein Gespräch an, um die Bedürfnisse optimal zu ermitteln. So können mögliche Probleme bereits im Voraus abgewendet werden. Als grossen Gewinn bezeichnet der gelernte Kaufmann das noch junge Sprachschulangebot, "so können sprachliche Barrieren abgebaut und auch der erste Kulturschock überwunden werden."

Eine Lebensschule

Vater Hans-Peter Brandenburger hat die Firma im Jahr 2002 gegründet. Seine Erfahrungen als Meisterlandwirt, aus eigenen Auslandaufenthalten und Mitbegründer der Firma Agrimpuls, heute dem SBV zugehörig, hat er in das Unternehmen eingebracht.

Sohn Stefan sieht das Erfolgsrezept in der guten Mischung zwischen der Erfahrung der älteren und der Energie der jüngeren Generation. Er findet den direkten Draht zur Kundschaft, die meist in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren liegt. "Es ist eine Berufung, junge Leute auf ihrem Lebensweg und bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Viele machen durch die Auslandaufenthalte einen riesigen Schritt vorwärts."

Belegt werden seine Worte durch die "Wall of Fame", wo Postkarten und Dankesschreiben aus aller Welt hängen. Nebst Vater und Sohn wirken auch die jeweiligen Ehefrauen im Betrieb mit, und ab dem neuen Jahr wird das Familienunternehmen erstmals durch eine zusätzliche Angestellte unterstützt.

Das Geschäft sei stetig gewachsen, blickt Stefan Brandenburger zurück, und in den letzten zwei Jahren habe das Internet einen grossen Teil dazu beigetragen. Fotos auf sozialen Netzwerken wecken in manchem die Reiselust. Der Markt sei allgemein gewachsen, "das Ausland ist in", wie der Verkaufsleiter bemerkt.

In die Hände spielen ihm auch die umfassenden und laufend ändernden Visa-Vorschriften für Länder wie Kanada oder Amerika. Auf eigene Faust ausgefüllt, habe dies auch schon zu Wegweisungen bei der Einreise geführt, weiss er zu berichten. Das gute internationale Netzwerk der Familie Brandenburger konnte schon manche Reise oder Arbeitseinsatz retten.

ag

Ausführlicher Artikel in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 16. Dezember.