Debora und David Meister führen seit 2012 den Biobetrieb Steigackerhof, der sich inmitten des Dorfkerns von Kefikon TG, umgeben von Wohnsiedlungen, befindet. Im aktuellsten Eintrag auf der Facebook-Seite zur Kampagne «Dein Bauer. Deine Bäuerin.» des SBV informieren sie über die Geburt eines Lamms.

Die beiden betonen, dass es ihnen wichtig ist, auf ihrer Facebook-Seite sinnvolle Informationen über die Landwirtschaft weiterzugeben. «Wir sind uns bewusst, dass wir uns den Social Media nicht verschliessen dürfen. Darum haben wir auf die Anfrage, ob wir an dieser Kampagne des SBV teilnehmen würden, spontan zugesagt. Für kommende Generationen werden Social Media ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags», erzählen sie.


Mit der Landwirtschaft gross geworden


Die bisherigen Reaktionen auf ihre Facebook-Seite erlebten die beiden als durchwegs positiv. Debora und David Meister sind Eltern von drei Knaben im Alter zwischen acht Monaten und vier Jahren.

Sie sind Quereinsteiger in die Landwirtschaft. Diesen tiefen inneren Wunsch der beiden, dereinst mit der Natur und Tieren zu leben und zu arbeiten, erklären sie sich damit, dass bereits in ihren Elternhäusern Klein- und Nutztierhaltung, Alpwirtschaft und Selbstversorgung eine grosse Rolle spielten.

David stammt aus Biel und erlernte ursprünglich den Beruf des Schreiners Avor. Debora wuchs im bündnerischen Mastrils auf einem bäuerlichen Kleinbetrieb mit verschiedenen Kleintieren auf. Sie lernte Keramikmalerin und bildete sich zur Keramikdesignerin weiter. Als sich Debora und ­David kennenlernten, verspürten sie beide den Wunsch

nach beruflicher Veränderung und einem selbstbestimmten ­Leben.

Der Traum vom eigenen Betrieb


Dass sie ihre Wünsche und Lebenspläne am ehesten in der Biolandwirtschaft umsetzen können, war ihnen bald bewusst. Nur waren sie nicht in der Situation, durch ihre jeweiligen Elternhäuser einen Betrieb übernehmen zu können. David absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre im Kanton Solothurn.

Danach arbeitete das Paar während zweier Sommer im Jura. Als Debora von ihrem Onkel, dem Biolandwirt Hansheiri Gerber, 2009 erfuhr, dass dieser seinen Steigackerhof umstrukturiert hatte und auf der Suche nach einem Pächter war, zögerten sie nicht und meldeten sich. Bereits bestehende Betriebszweige wie die Milchwirtschaft und den Anbau von Lagergemüse haben sie übernommen. «Wir haben die gleiche Betriebsphilosophie wie unser Verpächter. Dazu gehört unter anderem die schonende Bodenbearbeitung.»


Die eigenen Produkte werden direktvermarktet  


Für die Unkrautpflege, beispielsweise bei den Randen, setzen Debora und David Meister ihre beiden Arbeitspferde, die Freibergerwallache, ein. «Für das Aussäen, die Feldpflege und das Pflügen ist der Einsatz von Arbeitspferden durchaus effizient und zeitlich vertretbar», meint David Meister.

Er verschliesse sich nicht der Landtechnik, nur müssten es für ihn nicht die neusten Traktoren und Geräte sein. Dies beweist sein Traktor aus den 50er-Jahren, der immer noch gute Dienste leistet. Eine besonders arbeitsintensive Zeit stelle die Erntesaison dar, besonders für das Lagergemüse. Hierfür können sie auf die Mithilfe zahlreicher freiwilliger Helfer aus ihrem Bekanntenkreis zählen. «Die Ernte wird zum verbindenden Gemeinschaftserlebnis, und bestätigt uns, den richtigen Weg gewählt zu haben», sagt Debora Meister.


Das junge Betriebsleiterpaar teilt sich sehr oft die Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung. Als Herzstück des Betriebs bezeichnen sie den Hofladen. Hier bieten sie bereits ein umfangreiches Sortiment an saisonalen Produkten an, ausschliesslich vom eigenen Betrieb.

Die Palette reicht von Eingemachtem, Edelbränden, Süssmost, Dinkel und Roggen als Korn und als Halbweiss- und Vollkornmehl bis zu Eiern, Honig und Fleisch. Da bereits der Verpächter einen Hofladen führte, konnten Debora und David Meister auf einen Grundstock treuer Kunden zählen.

Isabelle Schwander