Die Viehzüchter und Schaubesucher fanden ideale Witterungsverhältnisse auf dem Feldli in Schwyz vor. Viele Leute, qualitativ gute Tiere und eine urchige Stimmung prägten den Ausstellungstag. Den Höhepunkt bildete der Umzug durch die Gassen des Kantonshauptortes, entlang der dicht gedrängten Zuschauermassen. Mit 965 Tieren war die Auffuhr nur 13 Stück unter dem Vorjahr.

Dominante Championnes
Die Misswahlen wurden von den älteren Kühen dominiert. Glenn Glena von Paul Kälin, Steinen präsentierte sich in einer Verfassung, in welcher sie keine Konkurrenz zu scheuen brauchte. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde die Ausnahmekuh zur Miss Schwyz gekürt. Nachdem Glenn Glena das Schauwesen auf nationaler Ebene stark prägte und dominierte, kann sie auch als Zuchtkuh brillieren, gingen doch zwei ihrer Töchter als Abteilungssiegerinnen hervor. Den Titel der Vizemiss sicherte sich die bekannte Vigor Nirvana von Meiri Reichmuth, Rothenthurm. Nach dem dritten Gesamtrang im Vorjahr rückte die in fünfter Laktation stehende Dauerleistungskuh und Siegerin der Gemeindeschau Rothenthurm diesmal einen Platz nach vorne. Dritte wurde die vielversprechende Erstmelkkuh Payssli Payla von Markus Kennel, Steinerberg. Der Schöneutertitel bei den ältesten Kühen ging an Picard Pola von Oswald Schnüriger, Lauerz, welche nach 2012 wiederum siegte. Bei den mittleren Kühen gewann Calvin Chili von Peter Betschart, Muotathal und die jüngste Kategorie ging an Silverstar Kira von Martin Reichmuth, Rothenthurm.

Vento Vreni zum Zweiten
Beim Original Braunvieh sicherte sich die Dauerleistungskuh Vento Vreni den Missen-Titel. Die Kuh in sechster Laktation wurde bereits im Jahr 2013 zur Miss gekürt und konnte dannzumal auch den Wettbewerb an der Olma für sich entscheiden. Zur Vizemiss kürte der Luzerner Preisrichter David Amrein die Erstmelkkuh Joel Lerche von Ernst Bürgler, Illgau. Sie konnte Edual Lilli von Fridel Gwerder, Rickenbach, ebenfalls in erster Laktation, auf den dritten Rang verweisen. Gwerder durfte zudem mit Voran Mädi den Titel der OB-Kuh mit dem schönsten Euter entgegennehmen.

Starke Euter in Einsiedeln
Während die 832 Stück Rindvieh, 95 Tiere weniger als im Vorjahr, noch bei trockenen Witterungsverhältnissen an den Latten rangiert werden konnten, begann es zu den Misswahlen kräftig zu regnen. Auch wenn deshalb weniger Publikum die Spezialwettbewerbe verfolgte, so war die Qualität der im Ring präsentierten Tiere ausgezeichnet. Paul Kälin, Steinen, welcher die neue Schöneutersiegerin bei den älteren Kühen zu küren hatte, freute sich denn auch über die hervorragenden Euter. "Obwohl die Kühe bereits viel Milch gegeben haben, sitzen die Euter weiterhin perfekt", resümierte er. Er entschied sich für Jongleur Melissa von Roland Kälin, Euthal, welche nun bereits dreifache Schöneutersiegerin ist. Das schönste Euter bei den jüngeren Kühen präsentierte die Zweitmelkkuh Einstein Eilen von Peter Kälin, Willerzell und beim Original Braunvieh sicherte sich Marker Kroni aus dem Stall von Hanspeter Egli, Trachslau, zum dritten Mal in Folge den Titel.

Neue Missen
Der Urner Viehschauexperte Adrian Arnold liess alle Abteilungssiegerinnen im grosszügig angelegten Ring erscheinen und wählte aus diesen sechs Kühe aus, welche in die engere Ausmarchung kamen. Zur neuen Miss Einsiedeln kürte er die in dritter Laktation stehende Zaster Perfecta von Peter Kälin, Willerzell. Sie überzeugte den Experten mit ihrer Harmonie, dem kräftigen Rahmen und hervorragenden Euter. Sie verwies die Zweitmelkkuh Julen Joana von Roland Kälin, Euthal, sowie Wagor Wendy, ebenfalls von Peter Kälin, auf die weiteren Plätze. Beim Original Braunvieh kam es zum Triumph von Guido Zehnder, welcher einen Doppelsieg feiern durfte. Alois Marty aus Steinerberg wählte die letztjährige Schöneutersiegerin Julian Ladina zur neuen Miss Original Braunvieh vor Rino Meika.

Aufstrebende Märchler
Bei herrlichen Witterungsverhältnissen präsentierten die Märchler Viehzüchter 416 Tiere, 32 weniger als ein Jahr zuvor, auf dem Seeplatz in Lachen. Noch vor der Mittagszeit starteten Spezialwettbewerbe im Ring, mit den Misswahlen als Höhepunkt. Beim Original Braunvieh waren es die Kühe aus dem Stall von Urs Reichmuth, Altendorf, welche komplett dominierten. Mit Joel Azuri konnte seine Erstmelkkuh den Missen-Titel entgegennehmen. Die junge, gut bemuskelte Kuh mit trockenem Fundament liess den OB-Experten Alois Marty, Steinerberg, schwärmen. Der zweite Rang ging an die Vorjahressiegerin Elmar Agenda vor Monarch Agria. Für das schönste Euter beim Original Braunvieh wurde Nicki Bruna von Noldi Risi, Galgenen, ausgezeichnet.

Von Rickenbach’s top
Robi Gisler, Viehschauexperte aus Schattdorf, zeigte sich von der Qualität der drei Missfinalistinnen, allesamt aus dem Stall von Xaver und Beat von Rickenbach, Lachen, begeistert. Als "sehr elegante, feingliederige Kühe, mit idealen Becken und gewünschter Sprunggelenkswinkelung und top Eutern", beschrieb er sie. Zur neuen Miss kürte er die Dauerleistungskuh Payoff Prosa. Sie gewann zuvor den Schöneutertitel bei den älteren Kühen und durfte den Miss March-Titel bereits zum dritten Mal entgegennehmen. Wie im Vorjahr wurde die Zweitmelkkuh Dirk Denise zur Vizemiss gekürt, noch vor der national bekannten Nesta Jalta. Schöneutersiegerin bei den mittleren Kühen wurde Brookings Felina von Ueli und Robert Schirmer, Reichenburg. Sie siegte bereits im 2015 bei den jungen Kühen, deren Kategorie in diesem Jahr Jongleur Pätty aus dem Stall von Kurt Dobler, Siebnen, als Gewinnerin hervorbrachte.

Franz Philipp

>> Rangliste Spezialwettbewerbe

Weitere Bilder und Ranglisten unter www.vieh-zentralschweiz.ch