Der definitive Rübenpreis von 48 Franken pro Tonne setzt sich gemäss Branchenvereinbarung aus 40 Franken Grundpreis und 8 Franken Auflösung von Rückstellungen zusammen. Somit liegt die definitive Auszahlung 3 Franken über dem im April provisorisch angekündigten Preis.

Preiszerfall in Europa

Seit Herbst 2013, als die Branchenvereinbarung 2014 ausgehandelt wurde, ist der Zuckerpreis in  Europa um zirka 300 Euro pro Tonne eingebrochen. Durch die bilateralen Verträge und die sogenannte Doppelnulllösung ist der Schweizer Zuckerpreis direkt mit dem EU-Preis verbunden. «Der unerwartete und massive Preiszerfall belastet das Unternehmensergebnis der Schweizer
Zucker AG stark», schreibt die Interprofession Zucker in einem Communiqué.

Die vom wirtschaftlichen Ergebnis der Zuckerfabrik abhängige variable Komponente habe deshalb auf Null Franken gesetzt werden müssen. Die Branchenvereinbarung werde damit korrekt umgesetzt, der Richtpreis von 53 Franken pro Tonne aber nicht erreicht. Durch die volle Auszahlung von 8 Franken aus den Rückstellungen müssten Reserven abgebaut werden. Zuzüglich zum Grundpreis werden die Qualitätszahlungen und Transportkosten gemäss Branchenvereinbarung ausbezahlt.

Druck auf die Schweizer Preise

Die Interprofession geht davon aus, dass die EU-Zuckerpreise tief bleiben und günstiger Importzucker die Schweizer Preise weiter stark unter Druck setzen werde. Man setze sich weiterhin auf verschiedenen Ebenen für Anpassungen beim Grenzschutz ein. «Leider konnten bisher noch keine konkreten Ergebnisse erzielt werden», heisst es im Communiqué weiter.

Auf allen Ebenen der Zuckerwirtschaft würden Sparmassnahmen getroffen. Damit den Rübenpflanzern unter den veränderten Rahmenbedingungen genügend Zeit bleibt den Anbau zu planen, wird die Branchenvereinbarung 2016 mit den zugeteilten Mengen und den Richtpreisen bereits im August zugestellt.

jw