Das Gericht habe keinen Zweifel, dass der Angeklagte versucht habe, seine Eltern (heute 77 und 81 Jahre alt) im Dezember 2016 mit Rattengift zu töten, so der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung am Freitag 2. März. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert.

Rattengift zu Dopingzwecken

Der Verurteilte stritt nicht ab, dass er das Gift bestellt hatte. Er habe gelesen, dass es auch zu Dopingzwecken benutzt werde, und sei neugierig gewesen, ob man das so einfach durch den Zoll bringen könne. Er habe das Gift sofort nach Erhalt in der Mülltonne entsorgt.

Weiter beschuldigte der Mann sogar seine Schwester, den Anschlag auf die Eltern verübt zu haben.

Familiäre Gründe

Das Motiv für den zweifachen Mordversuch sehe das Gericht im familiären Bereich, so die «Süddeutsche Zeitung» weiter. Das vom Angeklagten behauptete liebevolle Verhältnis zu den Eltern sei laut Vorsitzendem Richter «durch die Beweisaufnahme eindeutig widerlegt». Mehrere Zeuginnen, die kürzer oder länger mit dem Täter zusammengelebt hatten, berichteten, er und die Eltern hätten so gut wie nicht miteinander gesprochen. Fast täglich aber seien Briefe unter der Tür durchgeschoben worden, die Mutter habe ihm Vorwürfe wegen seines Umgangs mit Geld und seiner «Weibergeschichten» gemacht. Der Landwirt wollte ein Leben nach seiner Fasson führen und nicht ständig der Kontrolle der Eltern unterliegen.

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