Ralph Gilg ist Obstbauer und Präsident des Thurgauer Obstverbands und äussert sich in einem Interview zu dem Ressourcenprojekt und zur Trinkwasserinitiative.

Ralph Gilg, vor einem Jahr wurde das Ressourcenprojekt Nachhaltiger Obstbau Thurgau lanciert. Wie ist der aktuelle Stand heute?

Ralph Gilg: Das Projekt ist verzögert worden. Wir mussten abwarten, was mit den Ressourceneffizienz-Beiträgen passiert, die vom Bundesamt für Landwirtschaft initiiert worden sind. Das Problem besteht zurzeit darin, dass die Ressourcen- effizienz-Beiträge zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln an Bedingungen geknüpft wurden, welche nicht umsetzbar sind. Sie werden wahrscheinlich von den Produzenten nicht sehr stark genutzt werden.

Die Ausgestaltung dieser Beiträge wurde an der heutigen Orientierung von den Obstbauern in der Tat sehr skeptisch aufgenommen.

Das Bundesamt für Landwirtschaft hat mit der aktuellen Version dieser Beiträge deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Die Ressourceneffizienz-Beiträge, welche für den Verzicht auf Herbizide oder gewisse synthetische Fungizide im Obstbau ausbezahlt werden, sind an dem Verzicht auf eine ganze Liste an Mitteln geknüpft worden, die im Obstbau sehr wichtig sind. Diese Verknüpfung funktioniert nicht, weil damit die gesamte Antiresistenzstrategie gefährdet wäre. Die Bauern würden sich bei einer Teilnahme sehr hohen finanziellen Risiken aussetzen, ohne dass diese abgegolten würden.

Was war denn das Spezielle am Ressourcenprojekt Nachhaltiger Obstbau Thurgau, das sich nun verzögert hat?

Wir wollten verschiedene Massnahmen zur Risikoreduktion von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau etablieren. Aufgrund der neuen Ressourceneffizienz-Beiträge werden wir uns nun auf den Gewässerbereich konzentrieren. Denn wir wissen nicht sehr genau, wie die Schad- stoffeinträge in die Gewässer gelangen. Und welche Schäden sie dort anrichten. Solche Fragen möchten wir mit unserem angepassten Projekt beantworten.

Interview Christian Weber 

Das vollständige Interview inklusive Bericht zur Obstfachtagung finden Sie in der aktuellen Ausgabe der BauernZeitung vom 19.Januar. Lernen Sie  die BauernZeitung jetzt 4 Wochen kostenlos kennen und gewinnen Sie einen Reisegutschein im Wert von 3000 CHF.